Jérôme Kantner über Tattoos, Bärte und Handwerk

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Barber Convention Club
Jérôme Kantner: Global Winner der American Crew All-Star Challenge 2013/14
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Jérôme Kantner ist Barber und leidenschaftlicher Rockabilly-Fan. Seit er 2014 bei der American Crew International All-Star Challenge 2014 zum besten Männerfriseur der Welt gekürt wurde, geht er beruflich durch die Decke. Ausgebucht war er bei Barber J, dem abgetrennten Herrenbereich seines Mainzer Unisex-Salons Fön-ix, schon vorher. Doch seit einiger Zeit ist er auch Ehrenmitglied des International Barber Convention Clubs und Trainer für American Crew und HALO. Wir haben Jérôme zum Gigatrend Barbershop befragt. Hier sein kerniges Statement!

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„Ich bin seit 1985 Friseur und arbeite seit 1986 ausschließlich im Herrensalon. Die heißen ja seit Neuestem alle Barber. Das ist jetzt ein Hype, nachdem die reinen Herrenfriseure vorher über Jahre hinweg platt gemacht wurden. Nicht einmal rasieren durften wir noch. Den reinen Herrensalons hilft dieses Revival der Barbershops sehr. Ich freue mich für alle Kollegen, die mit dem Konzept Erfolg haben! Bei manchen von denen knallt es richtig, obwohl sie zum Teil nicht einmal ausgebildete Friseure, sondern angelernte Aushilfen im Laden stehen haben. Die kriegen ruckzuck 4 oder 5 Haarschnitte beigebracht und stehen dann am Kunden. Sie rasieren und schneiden. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen; in anderen Handwerksberufen ist es auch üblich, dass Kunden Aushilfen als Handwerker bezahlen. Trotzdem ist meine Erfahrung, dass sich Qualität durchsetzt. Kunden, die zu mir kommen, wissen: Der kann alles! Das sind nicht allein die Hipster mit Bart und Tattoo. Es sind viele klassische Kunden – vom Anwalt über den Rentner bis zum Kind – die ich im Laden habe. „Ich bin Barber. Hier sind nur Hunde und Männer erlaubt“ gibt es bei uns nicht. Davon kann auch kaum jemand dauerhaft leben. Lass nur mal die Bärte aus der Mode kommen – und wir sind ja auf dem Weg dahin – vermutlich platzt die ganze Blase. Dann sind die supertrendigen Barbershops auch schnell wieder leer. Was aber immer bleiben wird, ist das klassische Herrenhandwerk. Und da überstehen nur die, die das Handwerk tatsächlich beherrschen.“

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