FMFM Artist

Andreas Sebastian Ehrle

Friseur seit

1996

Heimat

Reutlingen

Salon

Deja Vu Friseure

Salon

Andreas Sebastian Ehrle

Ich bin Friseur, weil

schon meine Oma Anna Friseurin war. Sie war die Frau, die mir immer Liebe gab und als Kind war ich sehr oft bei ihr in Stuttgart. Meine Oma hatte in ihren letzten Jahren als Friseurin noch ein Zimmer in ihrer Wohnung, in dem sie Haare schnitt. Sonntagmorgens mit dem Geruch von Kaffee, Parfüm und Dauerwelle aufzuwachen, war das Gefühl von Heimat und Geborgenheit für mich.

Meine Lieblings-Hairstyles aller Zeiten

Das ist in der jetzigen Zeit sehr schwer zu beantworten. Es vermischt sich alles, nichts ist mehr so eindeutig, wie es früher war. Das Spektrum der Styles ist so breit wie nie. Ich liebe die klaren Bob-Varianten und Kurzhaarschnitte, aber eben nur dann, wenn du deine eigene Note einbringst. Alles etwas lässiger und eben viel London. Ich liebe Schnitte, die für die Kundin eine lange Tragbarkeit garantieren. Die zu sehr geföhnten Dinger sind nicht meins. Es sollte für die Kundin machbar sein. Der Shaggy Bob ist Liebe!

Mein Tipp für Berufseinsteiger

Ich glaube, es gab wenige Friseure, die sich am Anfang so blöd angestellt haben wie ich, immer rot wurden und Angst vor dem Spiegel und dem Kunden hatten. Ich hatte schon immer – und habe auch heute noch – Probleme damit, die Dinge, die mir gezeigt werden, aufzunehmen und nachzumachen. Deshalb sei einfach du selbst und glaube an dich! Mache aus deinen Schwächen deine Stärken und begeistere mit deiner Person. Es gibt viele da draußen, die Haarschneiden lieben, aber eben wenige, die es gleichzeitig leben.

Was ich an meinem Beruf liebe

Wenn ich morgens aufstehe, freue ich mich auf meine Arbeit. Wir sind die, die den Menschen ein gutes Gefühl geben können und sie als Freunde aufnehmen. Ich liebe meinen Salon. Er ist meine Plattform, meine Basis und er entwickelt und verändert sich ständig. Ich liebe das Gefühl von Freiheit, kann anziehen, was ich mag und wähle meinen Wortlaut, wie ich mich fühle. Friseur sein bedeutet für mich: Unverstellt, authentisch und echt! Wo gibt es das sonst?

Was mich im Salon manchmal nervt

Wenn Kunden nicht kommen, einfach so, ohne abzusagen. Auch die fehlende Wertschätzung ist so ein Thema, das war kurz nach dem Ende des Lockdowns auf einmal anders. Wir waren was wert, aber eben nur bis die erste Runde durch war, bis jeder dann seinen Schnitt hatte, danach wurde es dann fast schlimmer als davor. Was mich auch echt nervt, ist das Rumgeläster der Friseure. Und das „ich bin besser als du“ – Gehabe. Ich denke, jeder hat seine Daseinsberechtigung.

Auf dieses Tool könnte ich nie verzichten

Meine Schere, ich bin Haarschneider. Was denn sonst?

Das war ein erfolgreicher Tag sage ich, wenn

ich es abends noch schaffe, meine Frau Anna, meine Tochter Romy und meinen Sohn Davie zu sehen, bevor sie schlafen gehen. Ich kuschle mich dann zu Davie in unser Lager, nehme ihn in den Arm und spüre das Glück, das ich habe. Seit ich Vater bin, hat sich vieles verändert und einen anderen Stellenwert. Meine Familie steht über allem.

So motiviere ich meine Mitarbeiter

Ich denke, dass ich sie leider durch meinen inneren, niemals satten Antrieb im Unterbewusstsein eher animiere als motiviere. Meine Mitarbeiter sind großartig und sehr fleißig. Ich denke aber oft darüber nach, ob ich nicht manchmal zu viel erwarte. Da muss ich noch an mir arbeiten. Ich bin dankbar, dass sie hinter mir stehen.

Mein perfekter Kunde/Meine perfekte Kundin sollte

ehrlich sein, mir das Gefühl geben, dass sie/er gerne kommt. Ich merke es, wenn jemand eine Show abzieht oder uns was vorspielt und das mag ich nicht. Dieses künstliche Nett-sein-Gehabe ist zum Kotzen. Ich erwarte aber keine perfekten Kunden, das bin ich ja auch nicht.

Schönheit bedeutet für mich

Schönheit kommt von innen. Das Äußere ist vergänglich. So wie eine Föhnfrisur nach spätestens zwei Tagen. Wir werden alle älter, manchmal macht das uns aber auch schöner. Oft liegt es an dir selbst.

Inspiration für meinen Job hole ich mir von

der Straße. Ich setze mich oft einfach in der City irgendwo hin und beobachte das Leben. Menschen, die Natur und die Architektur verhelfen mir oft zu neuen Ideen. Manchmal werde ich nachts wach und dann brodelt es in mir… Ich denke, es sind die Dinge, die wir den Tag über oft unbewusst aufnehmen. Mich inspiriert die Schönheit des Lebens. Trends kommen aber auch manchmal von allein in den Laden.

Wenn ich nicht Friseur geworden wäre, wäre ich heute

Friseur! Ich würde es sofort wieder machen. Wenn es diesen Job nicht geben würde, dann wäre ich Fotograf, aber bitte Fashion, keine Passbilder. Oder ich wäre Kindergärtner – ich glaube, das wäre voll was für mich.