„Zuhören ist die Basis, um Kunden dauerhaft glücklich zu machen.“

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Foto: Nicole Molenkamp
Geht nicht, gibt´s nicht! Das Credo von Sascha Mylenbusch
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Geht nicht, gibt´s nicht! Das Credo von Sascha Mylenbusch

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Sascha Mylenbusch ist Friseur durch und durch. Der Saloninhaber hat nicht nur ein Faible für bunte Tattoos. Auch beruflich mag es der Düsseldorfer „tricky“: seine Spezialgebiete sind Feinhaar und Farbkorrekturen! Warum es ausgerechnet diese zwei Königsdisziplinen sind und warum Zuhören SEIN Schlüssel zum Erfolg ist, verrät er uns im Interview.

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Sascha, Deine Leidenschaft ist ausgerechnet feines Haar! Warum?

Das Thema feine Haare war schon immer mein Steckenpferd. Ich selbst habe feine Haare und auch wenn ich sie kurz trage, möchte ich sie trotzdem in einem vernünftigen Style haben. Ich liebe es zu sehen, was ich alles durch Techniken und Hilfsmittel „herausholen“ kann.

Was ist Deine Reaktion, wenn die Kundin sagt, „mit meinem feinen Haar geht das eh nicht“?

Wenn ich diesen, leider muss man sagen, „Standartsatz“ höre, rollen meine Augen schon von alleine. Das ist wirklich traurig, dass viele meiner Neukundinnen der Auffassung sind, dass mit ihren feinen Haaren nichts zu machen sei.

Woher kommt das?

Das sind ihre Erfahrungen von vielen Friseurbesuchen, wo sie das von Kolleg*innen gesagt bekommen haben. Ich höre oft von Kundinnen, dass sie sich bei früheren Salonbesuchen nicht gut verstanden und aufgehoben gefühlt haben. Viele Friseur*innen nehmen sich einfach keine Zeit, sie haben keine Lust auf Beratung, oder sie wissen schlichtweg nicht, wie Beratung überhaupt geht. Das fängt in der Ausbildung an, wo das gar nicht richtig beigebracht wird. Fachlich können sie dabei im Übrigen absolut top sein.

Ist das beim Thema Farbe auch der Fall?

Absolut. So viele Kundinnen kommen zu mir, die mit ihrer Farbe unzufrieden sind. Das sind meist Frauen, bei denen der Friseur für sie diese Farbwahl getroffen hat, weil er oder sie meinte, dass diese am besten passte. Aber das war nun mal nicht deren Wunsch. Wenn der Friseur den Look für die Kundin entscheidet, läuft irgendetwas falsch.

Und wie gehst Du die Beratung an?

Gerade Neukunden, die meist über meine Homepage den Weg zu mir finden, sind sehr skeptisch und voreingenommen. Der Schlüssel liegt zunächst im Zuhören. Ich nehme mir für die Erstberatung viel Zeit, denn das ist die eigentliche Basis, um die Kundin dauerhaft glücklich zu machen. Ich lasse sie dann zunächst erzählen – von ihren Erfahrungen, ihren Wünschen und Vorstellungen, auch ihren Pflege- und Stylingroutinen. Ich höre mir also einmal komplett ihre Geschichte an. Dann erst sage ich, was ich verstanden habe, was machbar und das Optimale ist. So kommen wir zusammen. Ich erkläre auch, wenn etwas nicht geht. Aber eben nicht in Fachchinesisch, sondern so dass es die Kund*innen auch nachvollziehen können und ganz wichtig, immer empathisch.

Wie sieht denn die Lösung bei feinem Haar aus?

Das kann ich nicht pauschal sagen. Jede*r ist individuell und hat unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen. Die optimale Maßnahme ergibt sich aus der Analyse. Bei vielen hilft eine Volumenbehandlung mit Spezialpflege, die vier bis sechs Wochen hält. Beim Schnitt ist es bei manchen die Schere, bei anderen der Calligraphy Cut, bei dem ich Gold-Status habe. Außerdem schauen wir, welche Produkte am besten passen. Bei Männern beispielsweise soll es meist schnell gehen und sie mögen es crunchy, die kann man mit Sea Salt Spray glücklich machen. Frauen ab Boblänge wollen kein raues, festes, sondern ein schönes Haargefühl. Dazu kommt dann natürlich die Stylingberatung. Es nutzt nichts, wenn die Kundin glücklich aus dem Salon geht und zuhause klappt das dann gar nichts. Viele föhnen beispielsweise über Kopf, was aber für die Feinhaarstruktur nicht optimal ist.

Ich kann nur wiederholen: Das Wichtigste sind Zuhören und Lösungen anbieten, denn der Anteil von Salonkund*innen mit feinem Haar liegt immerhin bei über 40 Prozent!

Damit ist die Spezialisierung auf Feinhaar eigentlich ein Selbstläufer!

Richtig, absolut! Wir haben 70 Prozent Feinhaarkundinnen. Die kommen über meine Homepage oder Mundpropaganda zu uns und – viel wichtiger – sie bleiben treu! Der Besuchsturnus ist spätestens alle sechs Wochen, um das Volumen zu erhalten. Meine Kundinnen sind dazu absolut bereit, auch finanziell, weil sie dann einfach super aussehen und selbst weniger Arbeit mit ihren Haaren haben. Viele nehmen auch weitere Strecken auf sich.

Wie gestaltet sich Deine Preisstruktur?

Meine Preise bewegen sich im normalen Bereich. Ich habe den Salon damals im Niedrigpreissegment übernommen und musste die Preise erst einmal anpassen an das, was wir leisten. Qualität muss bezahlt werden, und wenn ich den Kunden die Kosten sinnig erkläre, gibt es auch keine Diskussionen.

Die ausführliche Erstberatung berechne ich nicht gesondert – das ist letztendlich eine Investition in die Zukunft. Ich biete aber auch eine Online-Beratung für 49 € an. Hier soll die Kundin mir zunächst Fotos aus verschieden Perspektiven schicken, alle Produkte zusammenstellen und von ihren Routinen berichten. Ich schaue dann, was die Lösung sein könnte. Mit meinem Vorschlag kann sie schauen, ob ihr Friseur das umsetzen kann. In einer Testphase hat das super geklappt.

Du gibst auch Seminare für Friseure.

Genau. Für die Firma Finnley´s gebe ich Seminare zum Thema Farbe und Farbkorrekturen. Die Seminare im Bereich Feinhaar mit entsprechender Beratung entwickle ich selber und firmenneutral. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, dass deutschlandweit Kund*innen mit feinem Haar richtig beraten und glücklich werden.