Coronakrise – Wie kann die Friseurindustrie helfen? Teil 7: Hendrik Rumpfkeil, GIESEKE

Coronakrise-Wie-kann-die-Friseurindustrie-helfen-Teil-7-Hendrik-Rumpfkeil-GIESEKE-3564-1

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Der Shutdown traf nicht nur Friseure, sondern auch gestandene und erfolgreiche Branchen-Unternehmen wie Gieseke mit voller Wucht. Wie Geschäftsführer Hendrik Rumpfkeil für seine Mitarbeiter und Kunden die Krise managt, verrät er uns im Interview.

Anzeige

Anzeige

Herr Rumpfkeil, halten Sie es für richtig, dass alle Friseurbetriebe aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen wurden? Hendrik Rumpfkeil: Dass sie geschlossen wurden, war komplett richtig. Die Reihenfolge war jedoch hingegen komplett falsch und das Handling ebenfalls. Es hätte zuerst für die Unternehmen eine wirtschaftliche Absicherung da sein und dann die Entscheidung zum Schließen kommen müssen. Und das dann bundesweit und nicht von Region oder von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Mit welchen Maßnahmen werden Sie als Industriepartner Ihre Kunden in dieser kommenden schweren Zeit unterstützen? H.R.: Was ich für falsch halte ist, mit zusätzlichen Warenrabatten die Einkäufe zu erhöhen. Der Friseur braucht nicht mehr Ware, sondern finanziellen Spielraum. Deshalb haben wir uns als Firma Gieseke schon sehr früh dazu entschlossen, auf alle Rechnungen rückwirkend ab dem 01.03.2020 noch mal eine Zusatzvaluta von 30 Tagen zu geben. Um hier auch unseren Kunden zu zeigen, dass wir mit ihnen gemeinsam diese Krise durchstehen wollen. Da ist erst mal wichtig, dass wir abwägen müssen, wann es wieder losgeht und wir dann mit unseren Kunden gemeinschaftlich die Probleme, die bis dahin aufgelaufen sind bewältigen, um wieder Schwung in den Markt zu kriegen. In der momentanen Situation, wo keiner weiß, wann welche Fördergelder wirklich bei unseren Kunden ankommen und wann die Öffnung wieder möglich sein wird, ist es zu früh, konkrete Maßnahmen anzubieten.

Wir bieten seit dieser Krise unser tägliches Weiterbildungsprogramm HAIR TIME auf unseren Social Media Kanälen an, damit die Friseure die jetzige Zeit bestmöglich nutzen und sich auf die Zeit nach den Schließungen vorbereiten können. Hier geht es zu den einzelnen Kanälen: Facebook, Instagram, Youtube —> Playlist: Hair Time by Unique Way). Die Fachtrainer der Unique Way Friseurakademie, die nun auch zuhause bleiben müssen, nehmen die Zuschauer virtuell mit in ihre Wohnzimmer, Arbeits- und Badezimmer. Die Schulungsprofis verraten exklusiv bei HAIR TIME ihre besten Tipps und Tricks, die es sonst nur in den Seminaren gibt. Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen und werden unsere Hilfsmöglichkeiten weiter ausschöpfen.

Wie sind Sie als Unternehmen in Sachen Krisenmanagement aufgestellt? H.R.: Wir sind ein kleines familiengeführtes Mittelstandsunternehmen und haben dadurch einen Vorteil gegenüber großen Unternehmen. Wir können relativ schnell und direkt entscheiden und benötigen keine großen Gremien. Vielmehr setzen sich die richtigen Leute zusammen, gerade wenn man den Ernst der Lage erkannt hat. Somit können Entscheidungen tagesaktuell angepasst und umgesetzt werden.

Als nachhaltig wirtschaftendes Familienunternehmen haben wir eine gesunde Konstitution und können eine Zeit lang diese Ausnahmesituation stemmen. Trotzdem sind wir direkt betroffen. Daher ist es auch notwendig, dass wir in den operativen Bereichen zu Kurzarbeit übergehen. Davon abgesehen wurde in der ganzen Firma die Arbeit auf Schichtdienst und separate Teams umgestellt, die sich nicht begegnen. Alle Teams und Funktionen im Unternehmen haben Backups, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Wer nicht vor Ort sein muss, arbeitet von Zuhause. Besprechungen finden ausschließlich digital statt.

Wir ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um in dieser Krise, aber auch insbesondere nach dieser Krise ein zuverlässiger Partner zu sein.