Friseure, denkt um: 30 Min. buchen, 30 Min. zahlen!

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5. September 2018In Meinung, Work, Life & BalanceVon Simone Frieb
Time is money. Oder nicht?!?
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Time is money. Oder nicht?!?
5. September 2018In Meinung, Work, Life & BalanceVon Simone Frieb

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Maler machen es, Installateure sowieso und Juristen übrigens auch: sie verkaufen ihre Dienstleistung nach Zeitaufwand. 30 Minuten Beratung kostet einen halben Stundensatz. Dauert das Procedere länger, läuft die Uhr mit. Wie beim Parken auch. Die meisten Friseure hingegen preisen nach Dienstleistungspauschale aus: Haarschnitt, Ansatzfarbe, Augenbrauen, Strähnen heißen die Positionen. Mehr oder weniger bewusst einkalkuliert sind „faule Eier“, also Dienstleistungen, die im besten Fall Null zu Null durchlaufen. Peter Gress, selbst Friseurunternehmer, Querdenker und Optimierungs-Fan ist überzeugt: „Am Ende verkaufen wir alle unsere Zeit! Also denkt nicht in Dienstleistungen, sondern in Zeiteinheiten. Das ist der einzig abrechenbare Wert an der Kasse!“ Sein Kommentar.

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„Meine Erfahrung ist: die meisten Friseurbetriebe verdienen zu wenig Geld. Und einer der Gründe liegt darin, dass Friseure dazu neigen, sich an ihrer Kreativität zu besaufen. Aber was ist ihre Gabe wert, wenn damit kein Geld verdient wird?

Es sind nur wenige, die ganz nach oben kommen und die ein entsprechendes Einkommen generieren. Die Masse der Gründer strampelt in so dünner Milch, dass die nie zu Butter wird. Mit üblen Folgen, wie ich finde: Das Nichtwissen um die Funktion von Wirtschaft und das Nichteinhalten der einfachsten betriebswirtschaftlichen Grundregeln führen zur derzeitigen wirtschaftlichen Viertklassigkeit des Friseurgewerbes. Die Erklärung, warum das so ist, kann ich nur darin finden, dass wirtschaftliches Denken in der Berufsschule oder bei der Meisterprüfung zu wenig bis gar nicht behandelt wird! Den zukünftigen Unternehmern werden die Regeln des Marktes nicht erklärt.

Dabei ist es nur ein kleiner Anstoß, der zum Umdenken führt: Mein Phyisiotherapeut und seine Mitarbeiter arbeiten in einer 20-Minuten-Taktung. Wenn die 20 Minuten vorbei sind, bedankt er sich und wünscht mir einen angenehmen Tag – that’s it. 20 Minuten gebucht, 20 Minuten bezahlt. Das ist der Deal.
 Daher wage ich den Appell an euch: Denkt nicht in Dienstleistungen, sondern in Zeiteinheiten. Das ist der einzig abrechenbare Wert an der Kasse! Warum? Weil Friseure oft an die Abrechnung ihrer Dienstleistungen denken, sich aber nicht bewusst darüber sind, dass wir im Grunde genommen Zeit verkaufen! Ich habe darüber schon mehrfach geschrieben und das Thema auch in meinen Seminaren thematisiert. Heute treibe ich meine Behauptung sogar auf die Spitze und sage, dass es ziemlich egal ist, was in der Zeit, die wir einsetzen, verkauft wird. Ok, wir sind Friseure und wir verkaufen Dienstleistungen rund ums Haar. Das erklärt aber nicht, warum manche Dienstleistungen so billig sind, dass ich auch ohne einen spitzen Rechenstift sehe, dass da kein Geld verdient wird. Es ist also das Missverhältnis zwischen Leistung und der dafür eingesetzten Zeit, das die finanzielle Abwärtsspirale in Gang bringt.

Meine Erfahrung damit, Salondienstleistungen im Stundensatz abzurechnen, ist durchweg positiv! Dieses veränderte Preiskonzept schenkt der Kundin und mir in verschiedener Hinsicht Transparenz. Und es regt mich als Unternehmer dazu an, genau hinzuschauen: Wer braucht welche Weiterbildung und Unterstützung, um besser und schneller zu werden? Welche Abläufe sind zu verändern, zu straffen und zu verbessern? Denn klar ist auch, dass die Kundin nur für qualitativ gut genutzte Zeit und tolle Ergebnisse gern bezahlt.“

Du hast im Salon Optimierungsbedarf?

 

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Peter Gress hat das Wort…

Weitere Infos über Peter Gress unter

https://www.petergress.de/

Ein spannendes und ausführliches Tutorial von Peter Gress zum Thema „Abrechenbare Stunden“ findet ihr im youtube-Video.

5. September 2018In Meinung, Work, Life & BalanceVon Simone Frieb