„Ich bin Corona total dankbar!“ Denise Bredtmann feiert neue Ordnung im Salon

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Liebt ihren Job - und neuerdings auch Ordnung: Denise Bredtmann
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Wenn Corona zuerst die Sicht vernebelt – und dann für neue Klarheit sorgt: Friseurunternehmerin Denise Bredtmann hat sich aus der Zwangsjacke Corona mit reichlich Kreativität ein Lieblingsteil geschneidert. Statt wie früher den Tag mit „Wo ist denn eigentlich...?“ zu starten, rollt sie jetzt erst mal ihre Umhänge nach dem Marie-Kondo-Prinzip. Herrlich – Geschichten, die das Leben schreibt.

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„Ich bin Corona total dankbar! Die Umstellung der Abläufe im Salon waren und sind durch die Hygiene- und Sicherheitsauflagen enorm. Das war natürlich ein riesiger Kraftakt! Aber was wir – mein Mann Michael und ich – aus den sich uns bietenden, neuen Möglichkeiten gemacht haben – das ist schon toll. Was haben wir früher Massen an Kunden durch unsere Salons geschleust – das war der Wahnsinn. Damals fanden wir es klasse, dass es so laut und lebendig war. Jetzt ist es dagegen deutlich ruhiger und entspannter – und wir alle genießen das! Ursache ist natürlich, dass nicht mehr so viele Mitarbeiter und Kunden gleichzeitig im Salon sein dürfen. Daher arbeiten wir im 2-Schicht-System. Klar, dass es schon dadurch deutlich ruhiger wird. Aber – und das ist für mich wirklich eine großartige neue Erfahrung: Ein nicht unerheblicher Teil der Entspannung ist tatsächlich einer neuen Ordnung und Struktur im Salon zu verdanken, die wir aufgrund der Pandemie einführen mussten.

Kreatives Chaos

Zum besseren Verständnis: Michael und ich sind beide total kreative Köpfe. Die vier Grundsäulen unseres Salonbusiness waren bislang die Werte „Liebe“, „Freiheit“, „Harmonie“ und „Spaß“! Ich bin ehrlich: Rigide Ordnung und Struktur habe ich meist abgelehnt und als Ausdruck des größten Spießertums angesehen. Aber dann kam Corona. Was also ist mit der Freiheit in Zeiten von Corona? Forget it! Es war sofort klar, dass eine gute Struktur überlebenswichtig sein würde, um unternehmerisch handlungsfähig zu bleiben: Corona-Ordner, Hygienepläne, Schichtsysteme und so weiter…. Und soll ich Euch was sagen? Ich bin inzwischen der allergrößte Fan von Strukturen! Tatsächlich bin ich schon ein richtiger Ordnungsfreak geworden;) Ein Beispiel. Wir hatten schon vor der Pandemie fünf Flugzeug-Trolleys von Air Berlin als Boys im Salon. Jetzt haben wir 10! Das heißt: Jeder Mitarbeiter hat seinen eigenen Wagen, auf dem er bzw. sie die Arbeitstools selbst organisiert. Im Keller, den wir übrigens übelst ausgemistet und aufgeräumt haben, werden jetzt alle Bürsten, Kämme und Arbeitsmittel gereinigt, desinfiziert und übersichtlich wie auf einem Buffet sortiert. Vor Schichtantritt bestücken alle Mitarbeiter ihre Wagen selbst so, wie es ihr Terminplan erfordert. Nach Ende jeder Schicht werden alle Trolleys dann komplett geleert – und die Reinigungsschleife geht wieder von vorn los. Das heißt: Jeder, wirklich jeder, weiß jetzt, wo die Arbeitsmittel sind, was sauber und was noch desinfiziert werden muss. Keiner fragt mehr „Wo ist denn…?“ Das allein ist schon super, weil es so viel Energie spart und Klarheit bringt. Hallelujah.

Neue Freiheiten

Auch das neue Schichtsystem hat einen entlastenden Effekt auf uns alle. Eigentlich hatten wir die 6-Stunden-Schichten nach dem Re-Start nur eingeführt, weil uns eine längere Arbeitszeit mit Maske im Salon kaum vorstellbar schien. Jetzt aber stellt das ganze Team fest, wie klasse es eigentlich ist, wenn man zum Beispiel nur von 8-14 Uhr arbeitet – und danach noch einen halben Tag zur freien Verfügung hat. Früher waren alle 10-15 Mitarbeiter fix von 9 bis 18.30 Uhr im Laden. Mit den neuen Öffnungszeiten bis von 8 bis 20 Uhr können wir ganz andere, viel individuellere Arbeitszeiten anbieten, z.B. für Mütter, die gern früh kommen oder Youngster, die gern mal länger ausschlafen. Zusammen mit einem Türschließsystem, dass wir per Internet bedienen können, sind unsere Teammitglieder und auch wir als Chefs dadurch maximal flexibel.

Hüterin der Ordnung

Zum Abschluss noch eine Geschichte zum Schmunzeln: Natürlich haben Michael und ich uns überlegt, wie wir unsere hohen Hygienestandards und die damit verbundene Sicherheit für unsere Kunden gut sichtbar veranschaulichen. Neben dem üblichen Fiebermessen bei Eintritt in den Salon erhalten unsere Kunden an ihrem zugewiesenen Bedienplatz daher ein eigens für sie geschnürtes Paket – ähnlich einem Set, das Hotelbesucher auf ihren Zimmern vorfinden. Dazu gehören ein Handdesinfektionsmittel und ein sauber gefaltetes Handtuch, auf dem ein frisch gewaschener und nach Marie Kondo-Technik gerollter Umhang liegt. Dafür habe ich mir extra Tutorials angeschaut und halte persönlich nach, dass die Umhänge auch wie schöne Sushirollen aussehen und fein drapiert werden. Meine Mitarbeiter schauen mich manchmal schon komisch an. Und dann muss ich selbst lachen! Ich bin mal gespannt, wann ich auch privat so ordentlich werde…“

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