Mein erster Calligraphy Cut!

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Die Basis: ein Longbob. Oben links vorher, rechts nach dem Calligraphy Cut
Die Basis: ein Longbob. Oben links vorher, rechts nach dem Calligraphy Cut

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Wie hätten Sie denn heute gerne Ihre Haare? Geschnitten oder calligraphiert? Und schwupps, ist man im Salon Steinhoff Hairdesign im schwäbischen Reutlingen schon mitten im Verkaufsgespräch! Mir wurde diese Frage allerdings nicht gestellt, denn ich hatte mich bereits Wochen vorher dazu entschieden, den vielgepriesenen, hochgelobten und medial gehypten Calligraphy Cut von Meister Frank Brormann einmal selbst auszuprobieren. Gezögert hatte ich deswegen so lange, weil ich immer dachte, diese Technik eigne sich vor allem für feines Haar. Meine dicke, kaum zu bändigende Italo-Mähne schien mir da nicht das geeignete „Medium“ für ein so feinsinniges und feingeschliffenes Edel-Salontool. Schon gar nicht, seit meine langen Haare bei meinem letzten Friseurbesuch einem Longbob zum Opfer gefallen waren. Ich sollte mich irren…

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Die im Schnitt drei Monate im voraus ausgebuchte Saloninhaberin, Astrid Steinhoff höchstpersönlich, nahm sich meiner an und zelebrierte die „Spezialität“, wie hier der Calligraphy Cut genannt wird, vor meinen Augen und an meinen Haaren. Ganz abgesehen davon, dass ein Salonbesuch bei Steinhoff Hairdesign durchaus mit einem Besuch im 3-Sterne-Restaurant verglichen werden kann (darüber demnächst mehr auf fmfm.de), fehlt es mir bei diesem lange geplanten Termin wahrlich an nichts: Von der herzlichen Begrüßung (alle Mitarbeiter strahlen mich an), über die einfühlsame hochprofessionelle Beratung auf Augenhöhe, der Dienstleistung an sich, den vielen kleinen Aufmerksamkeiten und der personifizierten Perfektion Astrid: „Gaby, nicht die Beine übereinanderschlagen, sonst wird der Haarschnitt schief“ oder „Das nächste Mal kommst du bitte nicht im Rollkragenpullover“ (recht hat sie!!!) zeigt mir sofort: Bei den Steinhoffs wird nichts dem Zufall überlassen!

Vom Gartenschlauch über Blumenstängel zum Calligraphen

Wie ich meine Haare derzeit empfinde und was ich mir wünsche, will Astrid zu Beginn von mir wissen. Nun ja, sehr frizzy, unruhig und schwer zu bändigen. Toll wäre: auf jeden Fall weniger Volumen, weniger „Wulst“ im Nacken, insgesamt eine bessere Fallrichtung, mehr Leichtigkeit und Schwung in den Längen und Enden sowie gepflegt aussehende Spitzen. Kaum habe ich diese „bescheidenen“ Ansprüche an meinen ersten Calligraphy Cut unverblümt ausgesprochen, verlässt Astrid den Bedienplatz und ich denke, jetzt hat sie wahrscheinlich erstmal Schnappatmung und überlegt, ob sie mit dem Messer diese „eierlegende Wollmilchsau“ tatsächlich bedienen oder eher töten soll…

Weit gefehlt, denn schon im nächsten Moment taucht die Friseurmeisterin mit einem abgeschnittenen Gartenschlauch vor mir auf. Ok, nicht erstechen, aber dafür erwürgen, sinniere ich nüchtern, lasse mich aber umgehend eines Besseren belehren, denn der Schlauch gehört zum Calligraphy Cut-Anschauungsunterricht: Das eine Ende ist gerade abgeschnitten und fühlt sich hart und stumpf an, als Astrid es mir auf die Schulter drückt. Das andere, schräg angeschnittene Ende gibt auf der Schulter nach und fühlt sich weich an! Und genauso funktioniert der Calligraphy Cut: Das Kult-Messer, mit dem im Salon Steinhoff schon Jahre vor „Höhle der Löwen“ geschnitten, bzw. „gepitcht“ wird, erwischt das Haar im 21°-Winkel, löst einen Bewegungsimpuls aus, das calligraphierte Passé wird dadurch elastischer, so die Kurzform. Was in meinem Fall bedeutet, dass mein Longbob nicht mehr wie bisher auf der Schulter aufstehen, den Wulst verursachen und die Spitzen strapazieren wird, sondern locker und natürlich fallen soll sowie die splissfreie Zeit verlängern wird. „Genau deshalb schneidet man auch Blumen schräg und nicht gerade an, komplettiert Astrid ihren Aufklärungsunterricht. Ich bin beeindruckt und gespannt…

Astrid Steinhoff beherrscht den Calligraphen aus dem Effeff Astrid Steinhoff beherrscht den Calligraphen aus dem Effeff

Jetzt geht`s los!

Astrid baut den Calligraphen vor mir auf. In edler Optik thront er majestätisch auf seinem stylishen Podest und funkelt mich leicht provozierend an. „Definitiv das edelste Messer, seit es Haarschnitte gibt“, kommt es mir sofort in den Sinn. Astrid demonstriert mir sein Innenleben mit dem Vier-Klingensystem. Nach jedem Calligraphy Cut wird die Klinge gewechselt. „Bei deinem dicken Haar kann es sogar sein, dass ich zwei Klingen benötige“, orakelt Astrid. Schaumer mal…

Und dann geht es endlich los. Der Calligraph wird vorübergehend entthront und von Astrid virtuos durch mein Haar geschwungen. Bereits 30-40 % aller Haarschnitte macht Astrid inzwischen mit dem Calligraphen, Tendenz steigend. Im Zweithaarbereich sogar 100 %, da das Calligraphieren bei Perücken & Co wohl wesentlich besser funktioniert als mit der Schere, erzählt mir die leidenschaftliche Friseurunternehmerin.

Der Calligraphy Cut sei grundsätzlich für alle Kunden geeignet. Nur diejenigen, die einen 100% akkuraten grafischen Schnitt wünschen à la Bauhaus, sollten eher nicht mit der Messertechnik bedient werden.

Während wir fachsimpeln, calligraphiert Astrid meinen Longbob in Form. Im Nacken nimmt sie die Graduierung heraus, schneidet einen technischen Undercut, federt ein wenig, damit es locker fällt und keine Wulst mehr bildet. Die Grundlinie wird in der sogenannten Pitchtechnik geschnitten mit einer möglichst exakten stumpfen Basislinie. Am Oberkopf entsteht eine ansteigende Stufung. Die vordere Partie mit Pony erarbeitet Astrid mit dem Design-Messer in Swingtechnik, damit das Haar hier zum einen in eine Richtung fällt und sich der Stirnbereich besser föhnen lässt. Insgesamt fallen hinten 4 cm und vorne 2 cm dem Calligraphen zum „Opfer“.

Ich staune Bauklötze!

Kaum fertig und das tolle Tool von Astrid wieder inthronisiert, kann ich nicht anders und greife mir sofort ins Haar. Der Wow-Effekt lässt nicht lange auf sich warten: Die Haare fühlen sich tatsächlich viel leichter und strukturierter an, die Longbob-Form ist eindeutig stimmiger und ich staune über die weichen, aber exakten Konturen! Zugegeben, hier war ich zu Beginn skeptisch, ob der Calligraph das tatsächlich kann, da ich bis dato immer nur gehört hatte, dass damit die Haare irgendwie nur luftiger, fluffiger und fülliger werden. Ich bin restlos begeistert, was dieses Messer alles drauf hat…

Astrid hat mit dem Calligraphy Cut in meinem trockenen, porösen Haar mit brüchigen Spitzen einen glatten, exakten Anschnitt erzielt mit einer natürlichen Fallrichtung, mehr Fülle in den Enden und den Spliss hat sie einfach weggepitcht! Drei Monate splissfrei vorausgesetzt bei guter Pflege – verspricht mir die begeisterte Calligraphistin.

Mit der Rundbürste in Form geföhnt und mit dem Glätteisen mehr Glanz ins Haar gebracht, verlasse ich glücklich den Salon und bin mehr als angetan von dieser außergewöhnlichen Schnitttechnik nebst begleitendem Showeffekt. Dennoch bleiben Restzweifel. Wie werde ich zurechtkommen, wenn ich meine Haare das erste Mal selbst waschen und stylen muss?

Drei Tage später ist es dann soweit. Und ich stelle fest, meine Sorgen sind völlig unbegründet. Denn bereits das handtuchtrockene Haar zeigt mir den fertigen Look. Und im Nullkommanichts sind die Haare geföhnt und geglättet. Und das beste: Sie machen dabei, was ICH will!

Ich habe mit dem Calligraphy Cut die Kontrolle über mein Styling wiedergewonnen. Juhu!

Gabriela Contoli, FMFM-Chefredakteurin

Calligraphy Cut: Mode-Erscheinung oder Revolution? Die Fakten zum Top-Thema der Branche!

Glückliche Gaby! Glückliche Astrid! Der Calligraphy Cut ist super geworden! Glückliche Gaby! Glückliche Astrid! Der Calligraphy Cut ist super geworden!