Nachhaltigkeit: „Ich lasse mich nicht zumüllen – auch zwischenmenschlich nicht!

Nachhaltigkeit-Ich-lasse-mich-nicht-zumuellen-auch-zwischenmenschlich-nicht-5021-1
Nachhaltig engagiert: Friseurunternehmerin Katja Gronau. Sie sagt: „ Es wäre vermessen, mich selbst als Klimaretterin zu bezeichnen. Ich betrachte mich eher als jemand, der lieber einen Beitrag zur Lösung leisten will als ein Teil des Problems zu sein.“
Image Artist Frank Gronau
Nachhaltig engagiert: Friseurunternehmerin Katja Gronau. Sie sagt: „ Es wäre vermessen, mich selbst als Klimaretterin zu bezeichnen. Ich betrachte mich eher als jemand, der lieber einen Beitrag zur Lösung leisten will als ein Teil des Problems zu sein.“

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

„Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Lebenseinstellung!", ist Salonunternehmerin Katja Gronau überzeugt. Ihr Wohnzimmersalon in Hamminkeln ist bereits seit 7 Jahren als klimaneutral zertifiziert. Aber auch sonst geht es bei ihr weitgehend "müllfrei" zu: "Ich möchte mich auch im Zwischenmenschlichen nicht vollmüllen lassen. Die Atmosphäre in unserem Salon soll sauber bleiben.“ Im Interview erzählt die entschlossene Unternehmerin über ihr ganzheitlich nachhaltiges Konzept.

Anzeige

Anzeige

Katja Gronaus Salon Natürlich Haar & Make up ist wie ein Wohnzimmer – und damit ist nicht nur das heimelige Interieur gemeint! Bei der Friseurunternehmerin aus Hamminkeln geht es insgesamt auch um Werte, die in einer Familie vorherrschen sollten: ein liebevoller und respektvoller Umgang miteinander!

Nachhaltigkeit und Kundenorientierung sind die Kernelemente Deiner Salonphilosophie.  Erzähl, wie hat sich Dein Konzept  entwickelt?

KATJA GRONAU: Es gibt viele tolle Naturfriseure und es gibt viele, viele konventionelle. So richtig passe ich in keine der beiden Sparten. Mein Salon wurde schon im Gründungsjahr vor sieben Jahren erstmalig als klimaneutral zertifiziert. Ich pflege zu sagen : Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Lebenseinstellung. Demnach war es schon immer klar, dass ich einen Salon meinen persönlichen, ethischen Grundsätzen entsprechend gestalten würde. Langfristig erscheint es mirn das Beste für den Kunden, die Gesellschaft und den Planeten. Und außerdem habe ich einen Arbeitsplatz geschaffen, den ich mir selbst als Arbeitnehmer immer gewünscht hätte.

Siehst Du Dich als Vorreiterin der Nachhaltigkeits-Bewegung?

KATJA GRONAU: Vielleicht bin ich es. Ich kenne jedenfalls kein Salonkonzept, welches meinem in dieser Form entspricht. Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltschutz. Dessen sind sich viele nicht bewusst. Mittlerweile kenne ich aber schon einige, die auf dem Weg sind und echt coole Sachen machen.

Bei mir läuft es so: Wenn ich eine Idee dazu habe, schreibe ich diese meist nieder. Ich habe immer ein Büchlein neben meinem Bett und schreibe mir den ein oder anderen Blitzgedanken, der mir oft auch nachts kommt, auf. Ich liebe es, mit Menschen zu brainstormen. Ich habe so viele coole, inspirierende Menschen in meinem Leben und so entstehen viele gute Projekte. Und dann: nicht lange überlegen, Team einbeziehen und einfach machen.

Für was genau steht Dein Konzept des Wohnzimmersalons?

KATJA GRONAU: Meine Kunden sind meine Gäste und sie werden mit viel Liebe und Gastfreundschaft empfangen und verwöhnt. Sie sollen sich wohlfühlen und diesen wunderschönen Ort und die Atmosphäre genießen. Jede*r soll sich sicher und wahrgenommen fühlen, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Status, so wie ich es zuhause handhaben würde. Deswegen ist der Salon auch so eingerichtet, dass nur wenig an Arbeit erinnert. Jede*r ist willkommen. Es gibt bei mir Hausregeln. Die besagen, dass wir einen respektvollen, lockeren und höflichen Umgang miteinander pflegen, vor allem meinen Mitarbeiter*innen gegenüber.

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben – als Aktivistin, als Menschenfreundin, als Klimaretterin?

KATJA GRONAU: Es wäre vermessen, mich selbst als Klimaretterin zu bezeichnen. Ich betrachte mich eher als jemand, der lieber einen Beitrag zur Lösung leisten will als ein Teil des Problems zu sein. Aber ja, eine Aktivistin bin ich bestimmt, Menschenfreundin sowieso und vorausschauend sollte jede*r Unternehmer*in sein.

Wie schaffst Du es Menschen für Deine Ideale und Grundsätze zu begeistern?

KATJA GRONAU: Man muss die Leute abholen, wo sie sind. Ich versuche jeden*n so zu nehmen, wie er*sie ist und hole keine Moral-Keule raus. Wie ich? Ich finde ja bei mir selbst immer wieder Punkte, an denen ich arbeiten muss. Ich tausche mich zu den Themen mit meinen Mitmenschen aus, wenn ich Interesse spüre und lerne dabei selbst stets dazu. Wenn man begeistert ist, kommen viele einfach mit.

Du achtest auch auf Müllvermeidung im Zwischenmenschlichen. Und was machst Du, wenn Menschen Dich vollmüllen?

Was nützt es, einen Menschen als Gast im Salon sitzen zu haben, der meine*n Mitarbeiter*in so stresst, dass diese*r hinterher nicht mehr fokussiert und mit guter Laune weiterarbeiten kann? Dann darf man einen Gast auch freundlich hinauskomplimentieren und hält so die Atmosphäre im Salon für alle sauber, die Mitarbeiter*innen vertrauen mir – und alles ist gut. Neue Kunden sind leichter zu finden als gute Mitarbeiter.

Ihr habt eine Baumaktion ins Leben gerufen. Was steckt dahinter?

KATJA GRONAU: Ich habe selbst bislang keine Baumaktion ins Leben gerufen, sondern mich lediglich an diversen beteiligt. Der größte ist unser Bewertungswald mit „Review Forest“, und dieser umfasst 103 Bäume. Das bedeutet, dass für jede Google Bewertung, die ich bekomme, ein Baum gepflanzt wird. Ansonsten sind es mit „Prima Klima“ wahrscheinlich über die Jahre ähnlich viele. An einem weiteren Projekt werde ich mich demnächst ebenfalls beteiligen, aber das ist noch nicht abgeschlossen.

Dein Salonpartner ist Davines. Was teilt Ihr miteinander?

KATJA GRONAU: Ich habe damals meinen auf Nachhaltigkeit basierenden Businessplan geschrieben und eine Firma gesucht, die möglichst gut in mein Konzept passt. Mein damaliger Außendienst war ganz großartig und die Firma entsprach genau dem, was ich für mich vorher niedergeschrieben habe. Mittlerweile war ich auch schon sehr oft in Italien im Werk und habe mich selbst davon überzeugt, dass alles tatsächlich so ist, wie es publiziert wird.

Ich glaube, dass Davines den ganzheitlichen Ansatz ehrlich meint, und ich steh auf die Transparenz. Ich kaufe es ihnen ab. Sicherlich gibt es auch hier und da ein paar Kleinigkeiten, die man noch verbessern könnte, aber die stetige Entwicklung ist großartig. Zudem bieten sie erstklassige Seminare an, was mir persönlich extrem wichtig ist, um mich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ebenso liebe ich die Produkte, die Verpackungen, die Düfte und nicht zuletzt den persönlichen Umgang miteinander.

Wohin möchtest Du Dich mit Deinem Salon entwickeln?

KATJA GRONAU: Ich habe schon das eine oder andere Mal als Referentin zum Thema Nachhaltigkeit gewirkt und überlege, ob ich dies weiter ausbauen möchte, vielleicht in Form von Themenabenden in meinem Salon oder in anderen. Ich möchte gerne mehr Kollegen mitnehmen. Was meinen eigenen Salon angeht, habe ich den Ehrgeiz, das Thema Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben. Ich bin ständig auf der Suche nach Verbesserungen. Und ich möchte als Ausbildungsbetrieb möglichst lange, viel Freude an der Ausbildung junger Leute haben.

Was empfindest Du als Glück?

KATJA GRONAU: Ich empfinde die kleinen Dinge im Leben schon als Glück. Wenn ich mich umsehe und Menschen erlebe, die in einem guten Bewusstsein leben. Ich empfinde es als Glück, mit meinem Mann an meiner Seite zu arbeiten und den familiären Rückhalt zu spüren. Oder wenn mein Team nach der Arbeit zusammensteht und lacht. Diese Kleinigkeiten, die zeigen, dass alles gut ist.

Salonbild Salonbild 2 Salonbild 3 Salonbild 4