Nino Gharib tauscht Omis gegen Männer: „Als Barber macht der Job wieder Spaß!“

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Kein Friseur, sondern Barber! Nino liebt seinen Job endlich
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Kein Friseur, sondern Barber! Nino liebt seinen Job endlich

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Dass Nino Gharib in seinem Beruf als Friseur noch mal happy werden würde, daran hatte er selbst am wenigsten geglaubt. Schon während seiner Ausbildung hatte er eigentlich komplett den Kaffee auf. Kein Wunder also, dass er schon kurz nach dem Erhalt des Gesellenbriefes seine Arbeit im Friseursalon gegen einen Job im Piercingstudio tauschte. Bis er Anfang 2018 zu „Jessy’s Barber Girls“ fand. Inzwischen gehört der 24-jährige Nino zu den Glücklichen unter uns, weil er (endlich) liebt, was, wo und wie er täglich arbeitet. Welche Leidenschaft er für seinen Job hegt, seht ihr übrigens bei der baldigen FMFM BarberCon, bei der Nino als Akteur Razor und Schere anlegt.

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Nino, so richtig überzeugter Friseur warst du ja anfangs nicht, oder?

Nino: Nein, überhaupt nicht. Als Friseur in 5. Generation habe ich schon mit 16 Jahren meine Lehre in Karlsruhe begonnen. Und so richtig Spaß hat es mir von Anfang an nicht gemacht. Hinzu kam eine lange Fahrtzeit zur Arbeit. Und dann waren da die Übungstage und -abende… Nach dem 1. Jahr habe ich in diesem Salon aufgehört und meine Ausbildung im elterlichen Familien-Geschäft fortgesetzt.

 

Hast Du dort für den Friseurberuf Feuer fangen können?

Nino: Nicht wirklich. In diesem Familienbetrieb arbeiten meine Oma, mein Opa, mein Onkel, mein Großonkel und meine Mutter (lacht). Es ist eher so ein Omisalon, in den alle Leute aus dem Dorf kommen. Im zweiten Stock hat meine Tante auch noch einen Kosmetiksalon. Im mittleren Stockwerk wohnt meine Mutter. Du kannst dir also vorstellen, dass das sehr speziell ist. Aber ich habe meine Ausbildung dort fertig gemacht.

 

Was kam nach der Ausbildung?

Nino: Dann habe ich erst mal den Job gewechselt und in einem Tattoo- und Piercingstudio gearbeitet. Ich arbeite ja gern mit Menschen. Das war super! Ich habe viele Freaks getroffen, hatte echt Spaß und bin viel rumgekommen. Aber man verdient damit halt viel zu wenig, um davon einigermaßen leben zu können… Also habe ich nach einem Jahr wieder im Familiensalon gearbeitet.

 

Warst du glücklich – zurück bei den Omis?

Nino: Die Omis habe ich ja nicht selbst bedient, da ich mich schon früh auf Männerhaarschnitte spezialisiert hatte. Aber das bedeutete in diesem Salon, dass ich vornehmlich ganz junge – genauer gesagt Kinder – oder eher ältere Herren geschnitten habe. Und das mit Trockenschnitt-Terminen im 15-Minuten-Takt…

 

Klingt nicht nach so viel Spaß…

Nino: Das war es auch nicht. Erstens war es anstrengend, an diesen altmodischen, in der Höhe nicht verstellbaren Stühlen, so viele Kinder zu schneiden. Und dann war es auch noch zeitlich stressig. Vom Publikum ganz zu schweigen.

 

Wie kam die Wende?

Nino: Ich habe mich irgendwann für ein Barber-Seminar bei Jessy angemeldet. Ihr Laden „Jessy’s Barber Girls“ ist in Waghäusel und damit nur zwei Dörfer vom alten Salon entfernt. Das war cool. Eigentlich hatte ich das Seminar nur zur eigenen Weiterbildung gemacht, aber dann kamen wir ins Gespräch. Jessy suchte damals Mitarbeiter und fragte mich, ob ich bei ihr arbeiten wollte.

 

Und ob du wolltest, richtig?

Nino: Ja, ich bin Anfang des Jahres mit 3 Tagen in der Woche bei Jessy gestartet. Die zwei anderen Tage war ich im alten Salon. Seit August bin ich komplett bei „Jessy’s Barber Girls“.

 

Was ist im Barbershop heute anders als früher?

Nino: Mein Job macht mir jetzt total Spaß! Hier habe ich ganz andere Kunden. Nur Männer, keine Frauen. Das ist schon mal deutlich stressfreieres Arbeiten. Und die Männer, die zu uns kommen, kommen oft von auswärts und haben einen ähnlichen Style wie ich. Jeder zweite Mann trägt Bart. Pro Haarschnitt habe ich hier 30 Minuten Zeit; mit Bart kommen nochmals 30 Minuten dazu. Das ist alles so entspannt, und in den Haarschnitten kann ich mich richtig ausleben und sehr präzise arbeiten.

 

Aber jetzt hast du eine richtige Chefin…

Nino: (lacht) Jessy ist total locker. Es macht so viel Spaß mit ihr und dem Team zu arbeiten! Wir sitzen fast jeden Abend nach Feierabend noch 1-2 Stunden zusammen, quatschen, trinken Bier… Das ist super. Im alten Salon war Feierabend, und dann gingen alle nach Hause. Außerdem lerne ich hier jeden Tag dazu. Jessy gibt ja auch Seminare und ist immer informiert, was neue Trends und Techniken angeht. Und wir sind auf Events wie US-Car-Treffen und Festivals unterwegs. Das ist mega! Es hat einige Umwege gebraucht. Aber als Barber bin ich wirklich glücklich.

 

Was rätst du Kollegen, die unglücklich in ihrem Job sind?

Nino: Sucht weiter, bildet euch weiter und findet, was euch Spaß macht. Egal in welchem Alter; man kann immer etwas Neues anfangen. Der Job muss einfach Spaß machen!

 

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