Ohne Plan, das Ziel fest im Kopf. Frank Brormann fährt neue Wege

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Erst undenkbar, "dank" Corona plötzlich machbar: Franks Alpentour
Erst undenkbar, "dank" Corona plötzlich machbar: Franks Alpentour

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Corona hat alle Grenzen gesprengt – auch die in Frank Brormanns Kopf! Statt weiter blind im Hamsterrad zu rennen, schwang er sich aufs Fahrrad und erfüllte sich mit einer Tour Richtung Alpen einen lange gehegten Traum. Ohne Plan. Nur mit Ziel. Franks Bericht einer Reise – nicht zuletzt auch die zu sich selbst.

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Covid-19 hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt! Und noch viel mehr: es hat mein Denken verändert. Vor Corona war es für mich absolut undenkbar, meinen Salon für sieben oder mehr Wochen zu schließen. Nicht einmal zwei Tage hätte ich das für möglich gehalten. Mit der Schließungsverordnung wurde mir plötzlich diese Entscheidung abgenommen. Zuerst war ich unter Schock! Wie soll ich das wirtschaftlich und seelisch überleben?

Was habe ich aus der Krise gelernt? Ich hatte viel Zeit für mich und ich habe erfahren dürfen, dass ich eben nicht auf alles vorbereitet sein kann. Das heißt für mich: Wir müssen mit unseren Kräften besser haushalten, denn wir wissen nicht, was morgen auf uns zukommt. Es kann sehr lange dauern, bis wir wieder „normal“ arbeiten dürfen… Meine persönlichen Erkenntnisse der Zeit dieser Veränderungen sind: Alles ist möglich, du musst es nur wollen. Stelle dich der Aufgabe und beginne mit der Lösung. Du kannst nicht auf alles vorbereitet sein. Es ist wichtig, mit wem du den Weg gehst.

Der Weg ist das Ziel

Aber was nutzt mir eine Erkenntnis, wenn ich diese nicht auch umsetze? Also los… Es war immer ein Jugendtraum von mir, mit dem Fahrrad die Welt zu erkunden. Und da die Grenzen derzeit noch geschlossen sind, habe ich mit Deutschland angefangen. Am Freitag, den 22. Mai 2020 war die Wetterprognose für die darauf folgende Woche super. Maik, mein Geschäftspartner bei Calligraphy Cut, hat eine Ferienwohnung in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen; somit waren das Team und das Ziel gesetzt. Sonntag/Montag hatte ich noch ein Gold-Seminar zu geben. Am Dienstag ging es los. Wir waren so unvorbereitet, dass unser Büro-Team schon besorgt war, ob wir jemals ankommen würden. Ohne Reservereifen oder Luftpumpe. Keine Reserve-Batterien für das Licht. Routen-Planung? Keine.

Wir sind also einfach gestartet. Die Route haben wir auf dem Weg gesucht und gefunden. Wo sollten wir übernachten? Das würde sich schon ergeben. Und? Wir haben immer eine Lösung gefunden! Waren wir auf Corona vorbereitet? Nein! Und dennoch haben sich die Lösungen auf dem Weg ergeben. Das kann man jetzt nicht wirklich mit einer Tour in die Alpen vergleichen – aber warum eigentlich nicht? So unvorbereitet loszufahren, ist eigentlich überhaupt nicht meine Art. Aber was wir alles auf dem Weg entdeckt haben, werde ich in mein Herz einschließen und behalten. Mein Geschäftspartner war auch vorher bereits ein Freund, aber in der Freude und im Leid wird jede Freundschaft erneut geprüft – und unsere ist gewachsen! Wir saßen in den vier Tagen 33 Stunden im Fahrradsattel und wir haben auf 742 Kilometern Deutschland neu erlebt.

Herzensbegegnungen sind nicht planbar

In Deutschland gibt es ca. 1.200 Salons, die mit dem Calligraphen arbeiten und wir haben eben weder die Tour, noch die Salons, welche wir besucht haben, vorher geplant oder informiert. In Schwabach und in Augsburg sind die Kollegen spontan auf Ihr Rad gestiegen und haben uns ein Stück begleitet. Ich brauchte in Donauwörth eine Apotheke, und direkt daneben war der Salon von einem Partnersalon. Da durften wir dann auftanken. Unser Highlight war der Besuch bei Uschi in Hilders. Sie hat uns unglaublich klar gemacht, dass alle unsere Sorgen unwesentlich sind, wenn du um das Leben deines Mannes bangen musst. Eigentlich wollten WIR ihr Kraft geben, aber diese starke Frau hat uns Kraft gegeben. Zum Glück durften wir mit der Nachricht weiterfahren, dass ihr Mann das Schlimmste überstanden hat und auf dem Weg der Besserung ist.

Nach vier langen Tagen im Fahrradsattel sind wir in der Dämmerung vor der Zugspitze angekommen. Glücklich und erschöpft. Wir haben auf dem Weg keine Luftpumpe gebraucht und es war alles anders als erwartet. Ich habe diese Tour für mich gemacht und möchte Euch ermutigen, auch Ähnliches zu tun. Dieses Erlebnis wird mir Kraft geben für die nächsten Herausforderungen, die anstehen.

Meine Erkenntnis: Alles ist möglich, wenn du dich einfach traust. Und das Erleben findet man im Machen. Also, traut Euch.

Euer Frank Brormann