Personality Salon Christopher Langer: Zwischen Graffiti, Friseuralltag & Academy

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Ramona Sanders
Christopher Langer bringt mit seinem neuen Salon urbane Graffiti-Kultur nach Nagold.
Ramona Sanders
Christopher Langer bringt mit seinem neuen Salon urbane Graffiti-Kultur nach Nagold.

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Christopher Langer ist in diesem Sommer mit seinem Salon "Christopher Langer Friseure / The Beauty Corner" von Jettingen ins benachbarte Nagold gezogen. Trotz der Lage in einer süddeutschen Kleinstadt setzt Langer mit dem neuen Geschäft ganz auf eine superurbane Graffiti-Optik und lebt damit seine eigene Personality, seinen individuellen Stil aus. Daniela Hamburger hat den erfolgreichen Friseur und Trainer gefragt, warum er so sehr auf den eigenen Fingerprint besteht und welche Kund*innen dieses Konzept anzieht.

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Lieber Christopher, Du bist mit Deinem Friseurunternehmen von Jettingen nach Nagold umgezogen. Was war der Grund für den Neustart?

Manchmal brauchen Dinge im Leben ein Update bzw. Upgrade. Von vielen Dingen trennt man sich, um Ballast los zu werden und frei sein zu können oder ändert seine persönlichen Idealvorstellungen. Dann fängt man auch wieder deutlich mehr an, nach sich selber zu schauen und Sachen zu tun, die einem im Leben wichtig sind. Viele Aspekte, vor allem auch viele Fehler, die man zu Beginn der Selbstständigkeit begangen hat, kann man damit besser bzw. anders machen. Anfangs verlässt man sich auf die Erfahrung von Friseurberatern oder das Sorglosangebot von z. B. Einrichtungsunternehmen. Der Salon in Jettingen war mein erstes Baby, hier habe ich eine sehr erfolgreiche Zeit gehabt und unglaublich viele wertvolle Erfahrungen machen dürfen. Mit diesen im Gepäck gehe ich an den neuen Standort in Nagold, meine Gegenwart und Zukunft.

Wie war denn der Salon in Jettingen eingerichtet?

Ich hatte den Salon fünf Jahre lang und habe in dieser Zeit immer wieder viel geändert. Ich habe viel Geld für Dinge ausgegeben, die ich vermittelt oder empfohlen bekommen habe. Einiges habe ich auch dort schon nach meinem eigenen Geschmack nach und nach angeschafft. Diese Sachen glücklicherweise so mobil, dass sie schnell einpacken und mitnehmen konnte. Das kam mir beim Umzug natürlich zugute.

„Ich gebe mich nicht mit einfachen Lösungen zufrieden“

Warum hast Du bei Deinem neuen Salon nun so sehr auf Deinen eigenen Fingerprint geachtet? Wäre eine klassische Friseureinrichtung nicht einfacher und günstiger gewesen?

Ich mag es nicht, dass viele Geschäfte gleich aussehen. Man bekommt was aus dem Katalog vorgeschlagen und denkt: „Joa, ganz hübsch. Kann man machen…“ Aber mit einfachen Lösungen gebe ich mich nicht mehr zufrieden. Da suche ich lieber selber nach Möglichkeiten – und es lohnt sich. Denn wenn man nun in mein Atelier schaut, kriegt man direkt einen Eindruck von uns und weiß als Kunde oder Kundin, was einen erwartet. Denn hier Salon ist alles anders als gewohnt: Alles, was man hier sieht, jeder Tisch, jeder Arbeitsplatz ist von mir selbst konzipiert worden. Bei vielen Gegenständen konnte ich sogar mithelfen, sie konkret zu entwerfen und umzusetzen. Mein Inventar trägt meine Handschrift und ich fühle mich wie in meinem eigenen Wohnzimmer – perfekt wohl.

Graffiti sind optisch das stilgebende Element im neuen Salon…

Schon in meinem alten Geschäft hatte ich Graffiti als Element. Seit jeher bin ich unter anderem „der Friseur mit den Graffiti“. Oft habe ich auch gehört: „Alter, hast Du gesehen, wo der Langer mit seinen Kund*innen hinfährt für die Videos und Bilder? Das muss doch irgendwo in Frankfurt sein.“ Da musste ich sehr schmunzeln. Keiner hat mit Jettingen gerechnet. Die Graffiti haben sich also schon damals sehr als markenbildend abgezeichnet und mit Nagold haben wir noch eine Schippe draufgelegt. Von Anfang an war mir klar: Da gehört fett Graffiti rein. Und es ist mega geworden.

Wer hat die Graffiti angefertigt?

Zwei wundervolle Sprayer aus Stuttgart und Berlin. Die zwei sind Weltenbummler und sprühten erst gestern in China große Wände voll.

Hast Du neben Deinen eigenen Entwürfen mit einer Friseureinrichtungsfirma zusammengearbeitet?

Früher hab ich mich natürlich inspirieren und beraten lassen, hab aber aus der Erfahrung gelernt, dass ich mein eigener lösungsorientierter kreativer Kopf bin. Ich selbst bin meine beste Qualität. Ich baue mir lieber mein eigenes Team dafür auf, das meine Wünsche und Bedürfnisse zu 100 Prozent umsetzt. Das sind alles tolle Handwerker*innen, auf die ich mich verlassen kann und die Bock haben, ihren Beruf besonders leben und lieben zu dürfen.

„Was andere über mich denken, geht mir am Arsch vorbei“

Und wie kommt dieser sehr urbane „Street-Stil“ bei Deinen Kund*innen an? Nagold ist ja nicht gerade Kreuzberg…

Wenn ich mit mir im Reinen bin, habe ich gewonnen. Ich schaue nur auf mich bzw. auf uns als Team. Was andere über mich denken, geht mir am Arsch vorbei. Damit lebe ich sehr glücklich. Ich bin natürlich froh, dass es sehr sehr viele Menschen gibt, die das feiern, was ich kreiere. Aber im Leben ist es doch oft so: Du heiratest und richtest Deine Hochzeit auf die Wünsche Deiner Gäste aus und seltenst für Dich selbst. Es wird geguckt, ob alles perfekt ist und jeder diese Hochzeit glücklich verlassen darf. Nie wieder würde ich so handeln. Genau so wenig in meinen beruflichen Tätigkeitsbereichen. Mein Baby, meine Gedanken, mein Leben, meine Vision, meine Umsetzung.

Inwiefern trägt dieser Stil auch zur Schärfung Deines Markenbildes bei? Und wer sitzt auf Euren Stühlen, wie sieht Eure Kundschaft aus?

Unsere Marke ist das ganz besondere Haargefühl, das andere Friseurerlebnis. Es ist unglaublich, wie krass die Nachfrage nach unserem Dienstleistungsangebot ist. Spezialisierung ist die Strategie zum Erfolg. Gepaart mit sehr viel eigener Handschrift auf Charakter- und Leistungsebene. Bei uns sitzt jede*r von jung bis alt. Bei uns sitzen die, die es sich wert sind, verändert zu werden, die das andere Friseurerlebnis erfahren wollen. Es ist schon zu hören, wenn die 68-jährige Dame dasitzt und sagt: „Herr Langer, auf Sie habe ich gewartet, geben Sie mir bitte das Haargefühl, das mir noch keine*r geben konnte. Man hört so viele tolle Sachen von Ihnen.“ Wenn Menschen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz bereit sind, zu uns zu kommen, um den Alltag zu vergessen, ist das das schönste Gefühl. Ich freue mich sehr, diesen Menschen das tolle Gefühl in Nagold noch intensiver vermitteln zu können.

„Ne geile Beratung ist das Fundament einer jeden Dienstleistung“

Habt Ihr im Zuge der Neueröffnung auch Eure Dienstleistungen angepasst, seid Ihr damit vielleicht „jünger“ geworden?

Wir sind schon immer spezialisiert auf maßgeschneiderte Haarschnitte, atemberaubende Farbtechniken und besondere Extensionsmethoden. Das ist auch das, was wir auf unseren Seminaren vermitteln. Wir haben das Rad nicht neu erfunden, aber manche Dinge auf unsere Handschrift spezialisiert und teilweise eigene Techniken im Schneide- und Farbbereich entwickelt. Die machen unseren Alltag vollkommen. Zudem ist ’ne geile Beratung das beste Fundament für jede Dienstleistung. Als Friseur*in brauchst du Fingerspitzengefühl, um den Kunden oder die Kundin richtig zu sehen und zu fühlen. Für sie oder ihn den perfekten Schnitt oder die perfekte Farbe zu kreieren, ist unsere Spezialität. Wir arbeiten mit Farben, Kontrast, Licht und Schatten, um besondere optische Spannungen zu erreichen, Hervorhebungen oder auch Lowlights zu schaffen. Das selbe habe ich auf Haarschnitte abgestimmt. Wir haben z. B. Schneidetechniken entwickelt, die weiche Verläufe vermitteln – wie ein Schreiner beim Holzschleifen. Optische Stufen verschwinden.Die Wirkung von Stufen bleibt aber erhalten. In Nagold bieten wir jetzt zusätzlich auch im Kosmetiksektor ein Rundum-Sorglos-Paket an, das konnten wir in Jettingen noch nicht leisten. Ansonsten sind unsere Dienstleistungen aber gleich geblieben – für das perfekte Haargefühl.

Natürlich sind nicht nur die Kund*innen wichtig – vor allem die Mitarbeiter*innen müssen das Konzept ja mittragen, damit es funktioniert. Klappt das bei euch? Fühlen sich vielleicht gerade junge Leute davon angezogen?

Zur Zeit arbeiten ein Friseur und eine Kosmetikerin bei mir, die unser authentisches Konzept sehr schätzen. Außerdem lege ich sehr viel Wert auf Ausbildung – aktuell haben wir zwei Azubis. Ich finde es echt toll, dass sie unser junges, modernes Konzept schätzen und dadurch den Weg zu uns suchen und finden. Damit können wir unseren Beitrag dazu leisten, Qualität zu vermitteln und neue Fachkräfte zu formen und zu fördern.

„The sky is the limit“

Du gibst Dein Wissen ja nicht nur an Deine Mitarbeiter*innen weiter, sondern schulst mit Deiner Academy auch Kolleg*innen, richtig?

Genau. Wir schulen unsere besonderen Techniken, darunter haben wir einige selbst entwickelt, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Inhaltlich reicht die Bandbreite vom Farbseminar bis zu Langhaarschneidetechniken. Vor drei Monaten habe ich außerdem meine erste Verkaufsschulung geben dürfen und auch diese war ein schöner Erfolg. Das Feedback unserer Schulungsteilnehmer*innen bestärkt uns und wir haben mittlerweile eine große Leidenschaft dafür entwickelt, Wissen weiter voranzutragen und auf Augenhöhe zu vermitteln. Diese Herangehensweise kommt sehr gut an und wir haben viele Fans dadurch gewonnen, was natürlich megaschön ist. Wir sind über jede neue Anfrage, unser Wissen weiter zu vermitteln, superhappy. Letztendlich sind wir alle zusammen eins: tolle Menschen mit dem geilsten Beruf der Welt. The sky is the limit – es wird jetzt einiges kommen.