Ralph-Joachim Hoffmann: „Es muss nicht immer höher und weiter gehen.“

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4. Dezember 2020In FMFM Artists, FMFM InsideVon Monika Kaiser
4. Dezember 2020In FMFM Artists, FMFM InsideVon Monika Kaiser

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FMFM Artist Ralph-Joachim Hoffmann

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Mit welchen drei Emotionen würdest du das Jahr 2020 beschreiben? Angespannt – weil ich zu Beginn der Corona-Pandemie und des dazugehörigen Lockdowns überhaupt nicht abschätzen konnte, ob mein Unternehmen das alles überleben wird. Aktiv – weil ich Initiative ergriffen habe. Den Salon neu gestrichen und Dank meiner wunderbaren Kontakte in der Branche mit so vielen inspirierenden Kollegen via Online-Meetings Strategien entwickelt, Hygiene-Pläne erarbeitet habe usw., um die Zeit „danach“ wieder voll durchstarten zu können. Dankbar – dafür, dass es in unserem Land nicht so schlimm war wie in vielen anderen Ländern in Europa und der Welt überhaupt. Dankbar, dass ich die letzten 55 Jahre ohne Not, Hunger, Krieg und Angst erleben durfte. Auch für die vielen tollen Kollegen und mein wunderbares Team, die gemeinsam mit mir an einem Strang gezogen haben. Ihr seid meine wahren Helden! Wie hast du die herausfordernde Zeit des Lockdowns im März/April erlebt? Zuallererst war ich wirklich wie in Schockstarre! Alles, wofür ich die letzten Jahre hart gearbeitet hatte, drohte sich in Luft aufzulösen. Nach der ersten Woche habe ich mich auf das besonnen, was ich sehr gut kann: Kämpfen! Mit so vielen tollen Kollegen aus ganz Deutschland haben wir uns gegenseitig gestützt. Täglich haben wir uns zu Online-Meetings verabredet. Jede noch so abgefahrene Idee haben wir durchgespielt. Die eine weiter verfolgt, die andere fallen gelassen. Es tat so gut zu sehen, dass wir alle im selben Boot sitzen und unsere Kräfte bündeln, um gemeinsam diese schwere Zeit durchzustehen. Sehr gerührt hat mich der Zuspruch unserer Gäste. Viele haben Gutscheine gekauft, um uns zu unterstützen. Manche haben sogar einfach das Geld für den ausgefallenen Termin überwiesen – als Spende – damit wir weitermachen können (selbstverständlich haben wir alles korrekt in unseren Büchern eingebucht). Die Solidarität war überwältigend. Hat die Coronakrise auch irgendwelche positiven Auswirkungen auf dich persönlich? Was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, ist mich noch mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren. Mir die Zeit nehmen für Menschen, die mir wichtig sind und Dinge, die mir guttun. Meine Arbeit macht mir große Freude. Aber es gibt auch noch anderes. Was ist – neben dem Ende der Pandemie – dein größter Wunsch für 2021? Dass wir uns alle wieder auf das konzentrieren, was wichtig ist: Menschlichkeit! Es muss nicht immer höher und weiter gehen. Weniger Egoismus, mehr gönnen können und füreinander da sein. Das wäre ein prima Lernerfolg aus diesem Jahr.

4. Dezember 2020In FMFM Artists, FMFM InsideVon Monika Kaiser