Ramins Color-Check: Kühles, klares Blond gewünscht? Finger weg von Aschtönen!

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Präzises Arbeiten ist Ramin Dell Color-Geheimnis
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Präzises Arbeiten ist Ramin Dell Color-Geheimnis

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Kühles Blond = Lieblingsblond! Die meisten Salonkund*innen wünschen sich beim Friseur einen Blondton im kühlen Bereich – weit weg vom Caprisonnen-Gelb. Doch das ist gar nicht so leicht umzusetzen. Kein Wunder, dass Friseur*innen da gern zur Allzweckwaffe „Asch“ greifen. Aber Vorsicht! Farbdoktor Ramin Dell rät, eher die Finger von Aschtönen zu lassen.

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So schade es ist: aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich: Es klappt nicht, einfach nur Aschtöne zu verwenden und dann zu glauben, dass dabei schöne, klare und kühle Blondtöne rauskommen. Wenn wir uns Aschtöne in der Farbkarte anschauen, sehen sie in der Regel immer recht kühl aus. Haben wir jetzt eine Kundin, die von Natur aus ein Hellbraun oder Dunkelblond hat und sich einen kühlen Hell- oder Mitteblondton wünscht, greifen viele von uns zu einem Aschton – und später ist die Überraschung groß, dass er gar nicht so klar rauskommt.

Warum ist das so? Die Antwort ist recht umfangreich. Nun, zuerst einmal: Asch besteht aus allen Farben aus der linken Seite des Farbkreises – Grün, Blau und Violett. Wenn ich eine Naturfarbe eine Nuance heller färbe, kann ich davon ausgehen, dass mir viele Rotnuancen entgegenkommen. Wenn ich zwei Tontiefen aufhelle, bin ich über den Rotton hinaus und in den Orangereflexen. Bei drei Tönen bin ich schon in den Gelbreflexen. Der Komplementärton von Gelb ist Violett, der von Orange ist Blau und der von Rot ist Grün. Im Aschton habe ich alle drei Farben.

Das verleitet viele Kolleg*innen dazu, zu glauben, mit Asch könne daher wohl nichts schiefgehen. Das ist leider zu kurz gedacht. Denn wenn ich nur eine Tontiefe heller gehe – das heißt, ich bin von einer Fünf auf eine Sechs gegangen -, kommen mir natürlich Rotreflexe entgegen. Die komplementieren sich in meinem Asch mit Grün, das in Asch enthalten ist. Fakt ist aber auch: das Blau und Violett, das ebenfalls in Asch enthalten ist, wird mit nichts komplementiert. Also bleibt es übrig. Das Ergebnis ist ein leicht blau-/violettstichiger, schmutziger sechser Ton, der sich sogar leicht im warmen Bereich bewegen kann.

Gehe ich zwei Tontiefen heller, dann habe ich Orangereflexe, die ich mit Blau komplementieren kann. Aber in Asch sind ja ebenfalls noch Violett und Grün, die wiederum mit nichts komplementiert werden. Das heißt, dass ich dann in einem Siebenerton bin, der leicht warm ist und einen leichten Grünstich erhält. Das Ergebnis ist ein absolut hässlicher Messington. Gehe ich drei Töne heller, habe ich Gelb (ich bin immer noch beim Beispiel, dass ich von einer Fünf auf eine Acht will). Was komplementiere ich mit dem Gelb? Das Violett. Es bleiben allerdings Blau und Grün übrig. Das wird dann eine besonders grässliche Farbe: es entsteht ein Achterton mit einer leichten Petrol-Nuancierung.

Aus diesen genannten Gründen solltet Ihr wirklich vorsichtig sein mit Aschtönen, denn sie sind keine Allerheilmittel! Auch wenn die Herstellerfirmen das oftmals so propagieren. Meist läuft die Farbe mit Aschtönen in die falsche Richtung. Daher empfehle ich, lieber vorher nachzudenken: Wo komme ich raus und welche Reflexe kommen mir entgegen? Dann kann ich exakt die Komplementärtöne einsetzen, die ich brauche. Das erspart es mir, dass ich nur zu Asch greife und zu hoffen, dass es klappen wird.

Interesse, Kontakt zu Ramin aufzunehmen? Hier gehts zu seiner Website!