Robert Zimmermann: „Ich möchte den Friseurberuf neu definieren“

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Robert Zimmermann
14. Juni 2023In ErfolgVon Daniela Hamburger
Friseur-Idol und Visionär: Mr. Roberthair alias Robert Zimmermann.
Robert Zimmermann
Friseur-Idol und Visionär: Mr. Roberthair alias Robert Zimmermann.
14. Juni 2023In ErfolgVon Daniela Hamburger

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Wenn Robert Zimmermann, besser bekannt als Mr. Roberthair, ein neues Video mit seiner Wow-Technik "Modern Balayage" hochlädt, sehen das allein auf Instagram über 104.000 Follower. Außerdem ist er Markenbotschafter von L'Oréal Professionnel Paris, gibt stets ausgebuchte Seminare und ist jetzt auch noch der neue Creative Director der StyleCom. Doch damit nicht genug: Aktuell vergrößert er seinen Salon in Erfurt um das Dreifache und plant zusätzlich sein eigenes Event. FMFM Autorin Daniela Hamburger hat der Überflieger im Exklusiv-Interview verraten, was ihn zu diesen Höchstleistungen antreibt, warum er den Osten pushen will und was seine Visionen für die Zukunft des Friseurhandwerks sind.

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Lieber Robert, Du bist unglaublich vielseitig aufgestellt. Du bist Markenbotschafter für L’Oréal Professionnel Paris, Du bist ein Star auf Instagram und engagierst Dich zugleich mit dem Zentralverband und dem Landesinnungsverband Thüringen/Sachsen-Anhalt. Wie kommt’s, dass Du buchstäblich auf so vielen Bühnen unterwegs, so ein Tausendsassa, bist?

Schon direkt nach meiner Ausbildung war es mein Ziel, herauszufinden, wie weit kommt man in diesem Beruf? Was ist das Höchste, das man als Friseur*in schaffen kann? Ich habe mir gesagt: Ich will absolut alles schaffen, was man als Friseur erreichen kann. Und nun bin ich tatsächlich auf dem Weg, alles zu erreichen, was man in der Branche erreichen kann.

Wow, das nenne ich ehrgeizig. Warst Du schon immer so? Erzähl uns doch ein bisschen was über Deine Laufbahn, wie hast Du angefangen?

Du nennst es Ehrgeiz, ich nenne es das „Gesetz der Anziehungskraft“: Wenn Du lange genug in eine Richtung arbeitest, kommst Du ans Ziel. Und Mut lohnt sich! Ursprünglich wollte ich Schauspieler werden, ich habe 2003 sogar einen Platz an der Schauspielschule Berlin bekommen. Leider kam mir die Bundeswehr dazwischen und danach war mein Platz weg. Durch einen Bekannten meiner Mutter, den Friseurmeister Peter Reichardt, wurde mein Interesse für den Friseurberuf geweckt. Er war ein unglaublich charismatischer Typ, trug weiße Leinenkleidung und hatte in Meiningen, einem kleinen, charmanten Ort in Thüringen, einen Salon, in dem ein Flügel stand. Kurz gesagt: Er zelebrierte den Friseurberuf auf dem höchsten Level.  Und er sagte den einen entscheidenden Satz zu mir: „Jede Schneidefläche ist ein Bühne. Du allein entscheidest, was dort passiert!“ In diesem Satz spiegelt sich so unendlich viel Wertschätzung für den Beruf wider. Das verinnerlichte ich und so wurde aus mir der, der ich heute bin. Gleichzeitig sagte Peter mir: „Sei immer dankbar und bescheiden, dann kommt der Erfolg von alleine.“ Nicht abheben, nicht größenwahnsinnig werden, bei allem Ehrgeiz – das ist unglaublich wichtig für mich.

Und wie ging es dann weiter?

Schon 2011 zog es mich in die Selbstständigkeit. Eigentlich wollte ich in die USA auswandern, aber meine Tochter war schon geboren und so wollte ich unbedingt in ihrer Nähe bleiben. Von Meiningen bin ich also nach Erfurt gegangen. Wie gesagT: Ich wollte nach oben. Deswegen habe ich mir starke Partner gesucht, mit denen ich wachsen konnte. Ich arbeitete zunächst sehr erfolgreich mit der Firma Gieseke Cosmetics zusammen. Hendrik Rumpfkeil hat es damals möglich gemacht, dass ich für die Marke Farouk auf der Top Hair erstmals auf der Bühne stehen konnte. Eine supertolle Erfahrung!

Lockruf der großen, weiten Welt

Dann bist Du aber zu L’Oréal gegangen…

Ja, ich wollte unbedingt zumindest mal mit deren Geschäftsführer sprechen, das war 2019 Nico Testen. Ich habe ihn also einfach in einer Insta-Story verlinkt. Daraufhin hat er mich nach Düsseldorf eingeladen. Obwohl ich bisher nur mit der Blondierung von L’Oréal Professionnel Paris gearbeitet hatte – noch mit keinen anderen Produkt – zeigte er mir schon in unserem ersten Meeting die Weltkampagne für Majirel. Er sagte: „Mach das für uns. Geh zusammen mit Jana Ina Zarella nach Paris.“ Ich war natürlich total aus dem Häuschen. Es hat sich herausgestellt: Paris hatte mich angefordert, sie wollten mich unbedingt. Ich war der erste deutsche Friseur nach über 20 Jahren, der in Paris an einer Weltkampagne mitmachen durfte.

Warum hast Du mit Instagram angefangen?

Zuerst ging es mir darum, Kundschaft zu generieren. Und dann war ehrlicherweise zunächst auch viel Ego dabei. Irgendwann wurde aber Business draus. Und das funktioniert wunderbar.

Und warum arbeitest Du mit dem Verband zusammen? Klingt erstmal nicht so glamourös…

In der Friseurbranche meckert jeder, aber keiner sagt, wie’s besser geht. Im Verband wird gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht. Friseur*innen reden über andere schlecht. Das ist die einzige Branche, in der so etwas denkbar ist. Ärzt*innen oder Architekt*innen würden niemals das Image ihres Berufsstands in den Dreck ziehen, das tun leider nur Friseur*innen. Und dann besonders gern im Internet. Da geht’s nur um Provokation, darum, ein paar zu finden, die sich mit aufregen und mitlästern. Ich unterstütze den Zentralverband, weil ich verstanden habe, dass es um Strukturen geht, die jahrzehntealt sind und erstmal aufgebrochen werden müssen. Viele regen sich z. B. darüber auf, dass die Dauerwelle noch Inhalt der Ausbildungsprüfung ist. Was sie dabei aber übersehen: Wenn die Dauerwelle nicht mehr geprüft wird, darf jede*r sie ausführen – ohne Ausbildung. Da braucht es durchdachte Lösungswege – und die sind nicht immer so einfach. Klar, wenn man vorneweg geht und etwas verändern will, steckt man erstmal Prügel ein. Das habe ich auch als Mitgründer der „Grenzenlos“-Events gemerkt. Doch wir können nur gemeinsam etwas verändern und das ist mir ein ganz persönliches Anliegen. Mit dem Zentralverband und L’Oréal an der Seite ist sehr vieles möglich…

Immer im Fokus: der Nachwuchs

Du hast also große Player an Deiner Seite. Aber Du hast auch ein Auge für die „Kleinen“; die Lehrlinge liegen Dir sehr am Herzen, richtig?

Absolut, denn sie sind die Zukunft unseres Handwerks. Die aktuellen Lehrlingszahlen sind wirklich schockierend. Das müssen wir dringend ändern! Ich finde es beschämend, wenn Chef*innen keine Verantwortung für ihre Auszubildenden übernehmen. Kürzlich war z. B. ein Lehrling in meinem Seminar, der von seinem Chef null Unterstützung dafür bekommt, sich weiterzubilden. Da werden keine Kosten übernommen und nichts. Deswegen habe ich nun beschlossen, dass Azubis kostenlos an meinen Seminaren teilnehmen dürfen. Außerdem setze ich ein Lehrlingsprojekt gemeinsam mit der Berufsschule Erfurt um. Ich gehe in die Berufsschulklassen und lade die Schüler*innen in meinen Salon ein. Ich möchte ihnen zeigen, wie toll dieser Beruf ist, was man alles erreichen kann und sie motivieren. Ich kann mir auch gut vorstellen, dies noch an weiteren Berufsschulen zu tun. Gerne auch in der Schweiz, denn die haben die Probleme mit den sinkenden Lehrlingszahlen nicht. Ich möchte sehen, was die anders machen. Das gehe ich jetzt mit meinen Seminaren in der Schweiz an.

Was ist Dir denn bei der Ausbildung Deiner eigenen Lehrlinge besonders wichtig?

Ich führe unseren Salon gemeinsam mit meiner wunderbaren Frau, Laura Zimmermann-Gleinig, die Make-up Artistin, Hairstylistin und PMU-Artistin ist. Unsere Azubis stellen wir genauso breit auf: Sie werden zeitgleich mit ihrer Friseurlehre auch zu Make-up Artist*innen und in Wimpernlifting ausgebildet. Außerdem bekommen sie Instagram-Schulungen und sind herzlich eingeladen, mich bei meinen Seminaren zu unterstützen. Dafür werden sie selbstverständlich zusätzlich bezahlt. Ich möchte den Friseurberuf neu definieren, ihnen die Begeisterung für Bühnenarbeit und Kampagnen vermitteln. So werden sie Bestandteil meines Teams, das aus Freund*innen, nicht aus Mitarbeitenden besteht. Ich versuche bei neuen Teammitgliedern immer herauszufinden, was ihr „Päckchen“ ist, das sie zu tragen haben. Ich möchte ihnen helfen, das abzulegen, was sie blockiert. Sie werden dann so stark, dass sie eigentlich Selbstständige, keine Angestellten sind. Und so ein Team ist ein absoluter Traum! Da kann alles komplett über die Vertrauensbasis laufen.

Große Pläne für Expansion

Eine tolle Mitarbeiterphilosophie. Ich denke, das schlägt sich auch in der Salonführung nieder?

In unserem Salon Mr. Roberthair möchten wir den Begriff „Service“ komplett neu definieren. Das fängt schon bei den Möbelstücken an, die ich gemeinsam mit meinem Schwiegervater Mario Gleinig und mit Haarwelt-Friseureinrichtungen aus Hannover entwerfe und umsetze. Sie sind so gebaut, dass sie Service in den Vordergrund stellen und die Arbeit des Friseurs oder der Friseurin grundlegend erleichtern. Außerdem haben wir in unserem Salon ein Fashion-Label, wir haben T-Shirts, Hoodies etc. mit unserem Logo. So tragen wir im Team alle die selbe Kleidung und dadurch, dass die Sachen im Schaufenster hängen, zeigen wir unser Erscheinungsbild nach außen. Zudem haben wir ein eigenes Parfum, das in den Kundenbädern steht. Ich will mit dem Branding Aufmerksamkeit wecken und zeigen, dass wir einfach in allen Belangen mehr sind als ein typischer Friseursalon. Zum Beispiel bieten wir unseren Kund*innen nach dem Abkassieren noch einen Coffee to go an, backen frisches Brot und reichen gesunde Dips dazu. Alles Dinge, die sie so noch nie erlebt haben und im Gedächtnis bleiben.

Und nach welcher persönlichen Philosophie arbeitest Du?

Mein Motto ist „Meine Arbeitszeit ist meine Lebenszeit“. Deswegen möchte ich meinen Beruf so gut machen wie es nur geht. Gleichzeitig ist mir aber auch meine Familie sehr wichtig. Jedesmal wenn ich mich für die Arbeit entscheide, entscheide ich mich gegen Zeit mit meiner Familie. Deswegen mache ich nur das, bei dem ich wirklich dahinterstehe. Auch wenn das zugegebenermaßen derzeit viel ist… Meine Frau ist da meine größte Kritikerin, aber sie sorgt auch dafür, dass ich mich weiterentwickle. Sie unterstützt mich, aber sie fordert mich auch. Und sie sorgt dafür, dass ich meine Komfortzone immer wieder verlasse und so über mich selbst hinauswachse.

Selbst etwas bewegen!

Was ist denn Dein Ziel, was möchtest Du denn mit all Deinen Aktivitäten erreichen?

2019 saß ich zusammen mit Carlos Barocca und Sebastian Böhm bei L’Oréal. Nico Testen fragte uns, was wir erreichen möchten. Sebastian war schon damals ein Mentor für mich. Er war so ein ehrlicher Mensch und hatte unglaublich viel Ahnung vom Business. Deswegen war es sehr wichtig für mich, was er dachte. Sebastian sagte: „Ich möchte Fußspuren hinterlassen.“ Nach seinem Tod ist dieser Satz bei mir hängengeblieben.

Warum hast Du eigentlich die „Grenzenlos“-Community gegründet?

„Grenzenlos“ ist im Prozess entstanden. Zusammen mit Hussein Saleh und Maher Aslan haben wir einfach angefangen, unsere Kreativität fließen lassen. Als schon das zweite Event komplett überbucht war, waren wir davon selbst überrumpelt. Mit diesem extremen Erfolg hatten wir nicht gerechnet aber uns wurde so bewusst, dass man in der Branche etwas erreichen, sie tatsächlich verändern kann. Mir ist es dabei wichtig, mit meinen Berufskolleg*innen auf Augenhöhe zu kommunizieren, auf der menschlichen Ebene. Ich möchte zeigen, dass wir doch prinzipiell alle die gleichen Probleme haben und Empathie uns helfen kann, Lösungen dafür zu finden.

Mr. Roberthair x 3

Kommen wir zu Deinem Salon: In Zeiten, in denen sich viele eher verkleinern, hast Du große Pläne mit Mr. Roberthair. Was hast Du hier konkret vor? Warum setzt Du auf Expansion, statt auf Down-Shifting?

In schwierigen Zeiten wie diesen, kann man groß werden, indem man sich von der Masse abhebt. Das kann man sich wie bei einem Wettrennen vorstellen: Wenn alle langsamer werden, ist es einfacher, an ihnen vorbeizuziehen. Bei der Kundschaft setzt eine Vergrößerung ein deutliches Signal und es kommt an: „Dieser Salon gibt mir für mein Geld mehr Leistung als die anderen.“ Auch für die Mitarbeitenden ist Expansion ein Zeichen dafür, dass wir ein sicheres Unternehmen sind. Deswegen gehen wir jetzt „All in“. Wie gesagt, Mut zahlt sich aus. Sieht man auch an Kolleg*innen wie Maher Aslan.

Du verdreifachst nicht nur die Fläche der Quadratmeter, sondern auch die Zahl Deiner Mitarbeitenden.

Ich will auch weiterhin im Laden stehen, trotz der vielen anderen Projekte. Um mir die Zeit dafür freizuschaufeln, brauche ich ein größeres Team.

Na ja, mehr Mitarbeiter*innen wollen viele. Wie schaffst Du es denn, so viele gute Mitarbeitende zu finden?

Ich finde sie nicht, sondern ich werde gefunden. Die guten Mitarbeitenden suchen uns aus, nicht andersrum. Alle Teammitglieder kamen bisher von sich aus zu mir. Sie sehen, was wir auf Instagram machen, verfolgen das genau und lernen uns so schon kennen, ohne dass wir überhaupt wissen, dass es sie gibt. Unsere Mitarbeitenden können sich die 4-Tage-Woche oder ein hohes Gehalt erarbeiten – wir geben ihnen alles an die Hand, was sie brauchen, um ihre Ziele zu erreichen. Wir sind ein Unternehmen, in dem Mitarbeitende sich wohlfühlen und weiterentwickeln können. Das kommt draußen an.

Im Osten viel Neues!

Jetzt bist Du auch noch neuer Creative Director der StyleCom. Was können die Besucher*innen von dieser Veranstaltung erwarten?

Die StyleCom hat die Headline „Das Hair-Festival“ und ist auch genauso aufgebaut: mit verschiedenen, spannenden Areas. Damit verspricht sie eine bunte, lockere Mischung aus spannenden Themen. Ein großer Bereich widmet sich der Nachhaltigkeit, ein anderer Schwerpunkt liegt auf Start-ups – jungen, innovativen Unternehmen, denen die Messe Erfurt durch besonders günstige Konditionen entgegenkommt. Im Mindset-Bereich geht’s ums Coaching und Business und in der Education-Area zeigen Topakteur*innen ihre Techniken. Die Besucher*innen können sich wirklich freuen, denn hier können sie Dinge erleben, die sie auf einer klassischen Fachmesse nicht finden würden. Besonders wichtig ist es auch, dass mit dem Publikum interagiert wird, dass es wirklich um den Friseur bzw. die Friseurin geht. Wellness und Kosmetik bekommen viel Aufmerksamkeit, aber auch Ergonomie, also eine gesunde Körperhaltung, wird thematisiert. Hierzu werden auch Angebote vorgestellt, die über die Branche hinausgehen, z. B. EMS-Training. Und: Die StyleCom wird echt Spaß machen! Influencer*innen aus Social Media werden die Messe besuchen, es wird eine geile After Show Party geben. Information und Entertainment werden richtig gut verbunden.

Klingt gut! Und Du hast so die Möglichkeit, in der Friseurbranche zugleich mehr Aufmerksamkeit für den Osten Deutschlands zu generieren. Was ist so toll am Osten, warum möchtest Du diese Region pushen?

Genau, es geht mir um den „Aufbau Ost“, deswegen habe ich diese Projektanfrage angenommen. Bisher bekommt der Osten von der Industrie viel zu wenig Aufmerksamkeit. Viele Firmen haben in den östlichen Bundesländern nicht mal einen Außendienst. Dabei gibt es hier 25.000 Friseurgeschäfte, von denen viele „heiß“ darauf sind, sich zu entwickeln und besser zu werden. Es geht um die langfristige Perspektive. Dazu muss die Industrie die Unternehmen hier an die Hand nehmen, sie mit Business-Tipps unterstützen, ihnen zum Beispiel beim Ladenumbau helfen. Die Brands können sich hier so wirklich tolle Friseur*innen aufbauen. Dieses Potenzial darf doch nicht ungenutzt bleiben!

Die StyleCom ist ja nicht Deine erste Veranstaltung. Nach „Grenzenlos“ planst Du jetzt Dein erstes eigenes Event, „Mr. Roberthair & Friends“. Erzähl uns doch etwas darüber, warum veranstaltest Du das und was bekommen die Besucher*innen geboten?

Gemeinsam mit meiner Frau, die ja auch meine Geschäftspartnerin ist und einen Großteil des kreativen und konzeptionellen Inputs beisteuert, planen wir „Mr. Roberthair & Friends“ für 2024. Auch dieses Event soll die Branche im Osten Deutschlands stärken und die Industrie dazu animieren, hier zu investieren. Die Location steht schon fest: die Zentralheize Erfurt, die schon allein durch ihr Flair absolut begeistern wird. Auch wenn L’Oréal Professionnel Paris mich unterstützen wird, ist es mir ganz wichtig, das Event firmenunabhängig aufzuziehen, auch was die Akteur*innen angeht: Ob das nun ein „Wellaner“ ist oder ein „Schwarzkopf“ soll keine Rolle spielen – jeder kann mit jedem. Es geht um Nahbarkeit. Ich möchte Start-ups fördern, coole Bühnenshows bieten, Musik-Acts live auf der Bühne sehen, es krachen lassen. Konzeptionell soll „Mr. Roberthair & Friends“ ein kleines Highlight-Event für Friseur*innen aus dem Osten sein. Trotzdem sind natürlich auch Berufskolleg*innen aus ganz Deutschland herzlich eingeladen, bei dieser persönlichen, familiären Veranstaltung mit dabei zu sein. Die Friseur*innen sollen wirklich davon profitieren, deswegen sind Messerabatte für die teilnehmenden Unternehmen verpflichtend. Außerdem wird es erschwingliche Eintrittspreise geben, so dass sich auch Azubis den Besuch leisten können. Und: Es darf sich jede*r einbringen, der Bock drauf hat! Friseur*innen aus der Region dürfen sich also gerne bei mir melden. Ich möchte den Friseur*innen hier einen tollen Tag ermöglichen, sie träumen lassen und sie motivieren.

Auf in die Zukunft

Du wirst als „Friseur-Visionär“ bezeichnet. Was denkst Du, wie die Zukunft des Friseurhandwerks aussieht?

Ich teile die Meinung nicht, dass es den Friseur*innen schlecht geht, ich halte mich aus dieser „Meckergesellschaft“ raus. Nur durchs Jammern wird das System nicht geändert. Es gibt in Deutschland so viele großartige Stylist*innen, darunter Superstars wie André Märtens oder Denny K, die Unglaubliches leisten und absolut glücklich in ihrem Beruf sind. Für gute Friseur*innen wird’s in Zukunft noch besser, der Luxusbereich wird funktionieren. Alle, die sich nicht entwickeln, werden untergehen. So wird es in Zukunft viel weniger Salons geben. Aber: Wer den Mut hat, sich neu zu erfinden, wer seinen Kund*innen den besten Service bietet, für den sieht die Zukunft rosig aus. Wir müssen keine Angst haben. Wir dürfen nur nicht stehenbleiben!

14. Juni 2023In ErfolgVon Daniela Hamburger
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