Sexywaste im Salon – Alu sammeln, für Umwelt punkten & Geld verdienen

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Will Vorbild sein in (Friseur-)Unternehmertum & Nachhaltigkeit: Peter Gress
Will Vorbild sein in (Friseur-)Unternehmertum & Nachhaltigkeit: Peter Gress

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Peter Gress macht keine halben Sachen. Der Friseurunternehmer und Strategieberater aus Esslingen gehört zu den lösungsorientierten Köpfen der Branche. Seine jüngste Passion gilt dem Umweltschutz, konkret dem Sammeln von Aluminium im Salon. Jetzt möchte der FMFM Artist auch bei seinen Friseurkollegen eine Welle der Sammelleidenschaft anstoßen und rührt die Werbetrommel, bei der nachhaltigen, auch monetär lohnenden Recycling-Aktion mitzumachen. Hier sein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Klimaschutz in Friseursalons.

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Mir ist es sehr wichtig, dass Friseure mehr für das Recycling und die Nachhaltigkeit tun! Deshalb sind wir auf die Idee mit dem Alu-Recycling im Friseursalon gekommen. Das war die am schnellsten umsetzbare Idee, die wir ohne zusätzliche Investitionen und ohne großen Zeitaufwand im Salon einführen konnten. Unser Salonteam musste sich lediglich daran gewöhnen, alles Alu in einen separaten Sammelbehälter zu stecken. Dies ist ein Plastiksack, der beim Schmelzprozess des Aluminiums verdampft und keine Rückstände hinterlässt. Im Keller mussten wir zudem etwas Platz schaffen, um die Alusäcke zu lagern. Das war’s dann auch schon. Die Aktion läuft bei uns seit elf Wochen, und wir haben durchschnittlich pro Monat rund 10 Kilogramm Alu zusammenbekommen! Der Preis für Gebraucht-Alu ist von der Entwicklung der Wertstoffbörse anhängig. Finanziell lohnenswert wird das Sammeln daher derzeit erst bei vielen Hundert Kilos. Aber umwelttechnisch ist dieser Schritt ein absolut lohnender: Alu-Abfälle, die nicht in den Restmüll wandern, können in wertvolles Recyclingmaterial verwandelt werden. So erwirkt man eine Substitution von Primärrohstoffen und reduziert seinen CO2-Fußabdruck positiv: im Durchschnitt spart Alu-Recycling 80 % CO2 im Vergleich zur Neuproduktion ein!

Aluminium Recycling

Was kann also gesammelt werden? Es handelt sich vor allem um Alufolien für Strähnen, Aluflaschen für Haarschaum, Haarspray, Stylingdosen und – ganz wichtig – um Alutuben der Haarfarbe. Bei der Sammlung von Alu ist lediglich darauf zu achten, dass die Plastikkappen der Farbtuben abgeschraubt und im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne entsorgt werden. Dass die Farbtuben beim Arbeiten mit der Tubenquetsche bearbeitet werden, versteht sich von alleine. Es handelt sich ja schließlich um Rohstoff für die Haarfarbe – und der ist entsprechend wertvoll.

Gen Z werden unsere Kunden und Mitarbeiter

Für mich als Friseurunternehmer ist Ökologie aus vielfacher Sicht wichtig. Die jungen Menschen der Fridays for Future-Generation sind unsere zukünftigen Auszubildenden, Mitarbeiter und nicht zuletzt unsere Kunden! Wenn wir wollen, dass die junge Generation zu uns in die Salons kommt, müssen wir also proaktiv handeln. Ich bin überzeugt: Wenn wir warten, bis die Politik die Rahmenbedingungen schafft, ist der Zug abgefahren! Wir sind Unternehmer und wir handeln aus unserem Antrieb heraus. Dabei habe ich immer das Wohl und die Zukunft meines Unternehmens im Blick. Überlegt einmal, was die Fridays for Future Generation allein in den letzten vier Jahren geschafft hat. Das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit ist definitiv in der Gesellschaft angekommen!

Radikalität ist ein Vorrecht der Jugend

Viele aus der älteren Generation sind ob der Frechheit und der Anspruchshaltung der Jugendlichen erbost und verärgert. Dabei vergessen sie, dass Radikalität ein Vorrecht der Jugend ist. Viele der Älteren, die heute vehement gegen diese Kids argumentieren – und das nicht immer jugendfrei – haben vergessen, dass unsere heutige Gesellschaft zu einem großen Teil aus der Radikalität der 68er-Generation heraus gestaltet wurde. Ich selber war damals erst 12 Jahre alt und deshalb selber nicht aktiv. Aber ich bin im Sog der 68er groß geworden und habe deren Gedankengut aufgenommen. So geht es heute den Kids der Generation Z, die für ihre Zukunft streiken. Daran ist nichts Schlechtes, sofern man sich auf die Diskussion mit ihnen einlässt.

Gen Z – Auszubildende, Fachkräfte und Kunden

Wer nicht ausbildet und gar nicht an jungen Kunden interessiert ist, kann meinen Text ignorieren. Diejenigen aber, die ihr Team weiter aufbauen und wachsen sehen wollen, sind gut beraten, wenn sie auf die Ideale und Bedürfnisse dieser zukünftigen Kunden zugehen. Natürlich ist auch diese Generation Z nicht homogen. Aber immerhin finden rund 30 Prozent der jungen Menschen Nachhaltigkeit und den Schutz der Erde sehr wichtig. Weitere 35 Prozent sympathisieren mit diesem ökologisch orientierten Gedankengut. Vor kurzem habe ich einen Podcacst mit dem Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, gehört. Er ist Vater von vier Kindern, und er sagte, dass die Eltern schon alleine durch die Gespräche mit den Kindern am Esstisch zum Umdenken gezwungen sind.

Umweltschutz als Anreiz

Es ist ein langsamer pro Ökologie-Prozess, der sich in und über die Familien in die Gesellschaft hinein aufbaut. Bedürfnisse aufgreifen Sicher wird es immer Menschen geben, die sich nicht für die Umwelt interessieren. Die auch keine gesellschaftliche Verpflichtung zum Erhalt einer lebenswerten Zukunft für die nachfolgenden Generation verspüren. Alle bekommt man nicht ins Boot, aber eben doch immer mehr. Wir als Unternehmer im Friseurhandwerk müssen von uns aus auf die Bedürfnisse der Jungen eingehen. Lasst uns den Nutzen für die Kids erhöhen! Wir Friseure müssen als verantwortungsvoll wahrgenommen werden!  Ich weiß, dass es unfassbar schwierig ist, sein Leben auf Ökologie zu polen, ohne eine radikale Haltung einzunehmen. Wir sind aus meiner Sicht verpflichtet, unseren Verbrauch von einer Fließband- in eine Kreislaufwirtschaft zu bringen. Ich bin selber oft erschrocken, wenn ich die lange Liste an Entscheidungen sehe, die es zu beachten gilt. Aber weitermachen wie bisher ist ganz sicher die schlechteste aller Optionen!

Post-Corona: Neues Denken

Stellt Ihr nicht auch bei Euch selbst fest, dass plötzlich viele Fragen auftauchen, die vor Corona wenig oder keine Relevanz hatten? Ich zum Beispiel hinterfrage mich immer häufiger: Brauche ich diese neue Klamotte? Soll ich mein iPhone noch ein, vielleicht zwei Jahre behalten? Fahre ich mein Auto, bis es auseinanderfällt, oder muss es unbedingt ein neues sein? Will ich überhaupt ein E-Auto, nachdem ich die damit verbundenen Umweltschäden kenne? Die Liste ist ewig lang und wird nie abgearbeitet sein. Aber man muss halt mal anfangen, nicht wahr? Wer derzeit mit offenen Augen und Ohren hinschaut und hinhört und dabei noch offen für eine alternative Argumentation ist, sieht, dass die Veränderung schon sehr, sehr weit gediehen ist. Es ist ein schleichender Prozess, der zwar nicht von der Fridays for Future Generation gestartet wurde, aber sprichwörtlich nachhaltig verstärkt wird.

Natur mit und ohne Menschen

Dem Planeten und der Natur ist es völlig egal, ob Menschen auf und in ihr leben. Die Natur hat sich in Jahrmilliarden immer wieder neu erfunden. Arten sind gekommen, Arten sind gegangen. Veränderung ist ein stetiger Prozess in der Welt. Die Frage stellt sich, ob wir vernünftig genug sind, dass die Natur uns noch eine lange Zeit ertragen wird. Denn Fakt ist auch: Wenn wir so weitermachen, zerstören wir unsere Lebensgrundlage. Das muss aber so nicht sein. Es gab auch in der Vergangenheit schlaue Menschen, die das Problem der Nachhaltigkeit entdeckt haben. Der sächsische Oberberghauptmann von Carlowitz hatte schon 1713 in der allgemeinen Holznot in Sachsen den Begriff „nachhaltig“ verwendet. Er hat durchgesetzt, dass nicht mehr Holz geschlagenen werden durfte als die Menge, die nachwächst. Das hat sich bewährt. Heute gibt es NGOs wie Plant for the Planet, die für die Wiederaufforstung von Weideland und Rodungsflächen sorgen.

Wir bei Gress Friseure wollen nicht tatenlos zuschauen, sondern etwas bewegen. Unsere Alu-Sammelkation ist ein erster, wichtiger Schritt. Unter https://www.alu-recycling.info/sofunktioniertes erfahrt Ihr, wie einfach es ist, bei der Initiative dabei zu sein. Macht mit!

Euer Peter Gress