Vom Freudenhaus zum Friseurgeschäft. Carinas Traum vom Personality-Salon

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Fotocredit: Joanna Salm
Vom Freudenhaus zum „Frisörsalon Carina“ – in der geschichtsträchtigen Location gibt es heute allerdings „nur“ ein Happy End auf dem Kopf.
Fotocredit: Joanna Salm
Vom Freudenhaus zum „Frisörsalon Carina“ – in der geschichtsträchtigen Location gibt es heute allerdings „nur“ ein Happy End auf dem Kopf.

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Wer in diesen Zeiten als Friseurin expandiert, hat eine wahre Mission! Und die hatte Friseurmeisterin Carina Schäfer. Schon als Azubine wusste sie, dass ein legendäres Haus in ihrem Heimatort die absolute Traumlocation für ihre Selbstständigkeit sein würde. Viele Jahre später hat die Friseurmeisterin aus der Eifel ihre Vision umgesetzt – und eine ehemalige Bar samt Freudenhaus in einen erfolgreichen Friseursalon verwandelt.

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Carina, bereits in Deinem 1. Lehrjahr hattest Du den Traum von der Selbstständigkeit – und das auch noch an einem ganz bestimmten Ort. Erzähl mal!

Ja, in meinem Heimatort Spangdahlem gibt es so ein Gebäude und ich wusste, dass dieses Gebäude irgendwann einmal mir gehören wird. Mit diesem Gedanken startete ich 2006 in mein erstes Lehrjahr. Nach vielen Jahren als Angestellte, machte ich mich in Corona-Zeiten selbstständig. Zunächst mit einem 40 m² großen Salon, einer Mitarbeiterin und fünf Stühlen. Mein Salon lief gut an, es kamen Mitarbeiterinnen hinzu und das Ganze wurde schnell zu klein. Und natürlich hatte ich immer noch meine Traumlocation im Hinterkopf. Ich fand heraus, wer die Eigentümer waren und mit guten Argumenten, Hingabe und Ehrgeiz konnte ich sie schlussendlich überzeugen, mir mein Traumhaus zu verkaufen.

Was ist das denn für ein Gebäude? Welche Geschichte steckt dahinter.

Tatsächlich steckt in diesem Haus sehr viel Geschichte. Angefangen mit der „Atlantik Bar“ – sie gehörte einem Holländer, der die See liebte, wodurch sie ihren Namen erhielt. Auch die Wände zierten bunte Malereien, die die See und verschiedene Frauen zeigten. Im oberen Stockwerk konnte Mann sogar ein Happy End buchen. Anschließend wurde es zum „Hillstop“, einer Kneipe mit vielen Besuchern und tollen Partys. Mein Vater und seine Freunde erzählen mir heute noch viele feuchtfröhliche Geschichten aus dieser Zeit. Dann entstand dort der Getränkemarkt „GiGa“ – eine Art Tante-Emma-Laden. Ich bin da immer mit dem Fahrrad hingefahren und besorgte Einkäufe für meine Mama. Hier traf man immer jemanden. Zuletzt waren die Räumlichkeiten eine Baptistenkirche für die Amerikaner unserer Air Base.

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Alles in allem ein Ort der Freude. Und jetzt hast Du dort Deinen Traum verwirklicht.

Richtig, mein Traum ist wahr geworden. Im Frühjahr startete der Umbau der 120 m². Mit Beginn der Planung merkte ich schnell, dass mich meine Kindheitserinnerungen nicht täuschten und dieser Ort einfach perfekt sein würde für meinen „Frisörsalon Carina“.

 

Wie ist Dir das gelungen? Wie lief der Umbau?

Der Umbau war natürlich sehr zeit- und arbeitsintensiv, während mein kleiner Salon im Nachbarort normal geöffnet hatte. Die Schwierigkeit bestand darin, einen großen, kühlen Raum mit unschönen Pfosten und lieblosem Konzept in einen wunderschönen, gut organisierten und strukturierten Salon zu verwandeln. Ich hatte sehr genaue Vorstellungen, mit denen ich es meinen regionalen Handwerkern nicht einfach machte. Während der Renovierungsarbeiten entdeckte ich hinter dem alten Putz einige der Wandmalereinen der Atlantik Bar. Ich restaurierte sie mit viel Liebe und Geduld, besorgte goldene Bilderrahmen in Antiquitätenläden und habe mich nach weiteren alten Fotos im Dorf erkundigt. Diese nostalgischen Erinnerungen hängen nun im Eingangsbereich und sind ein toller Hingucker. Sie halten die Geschichte des Gebäudes und Erinnerungen an frühere Zeiten lebendig.

Aber nicht nur der Umbau ist bemerkenswert, auch Deine Zahlen!

Mein Salon läuft tatsächlich sehr gut. Wir haben einen großen Kundenstamm. Ich beschäftige mittlerweilen sieben Mitarbeiterinnen und im kommenden Jahr möchte ich auch ausbilden.

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