Was tun, wenn die Angst uns vergiftet? Cornelia Schwarz über Wege aus der Krise

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Strategien, die Negativ-Spirale zu stoppen: Cornelia Schwarz erläutert sie
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Strategien, die Negativ-Spirale zu stoppen: Cornelia Schwarz erläutert sie

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Merkt Ihr es auch: Viele Menschen im und hinter dem Friseurstuhl reagieren immer öfter gereizt, missgünstig und neidisch. Was machen chaotische Zeit wie diese mit uns Wesen? Und wie kann es gelingen, aus dem Negativ-Strudel auszubrechen? Connie Schwarz, NLP-Expertin, Bestseller-Autorin und Lieblings-Coachin vieler Friseur*innen, weiß Rat.

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Jeder würde gerne ein glückliches Leben führen, jedoch ist den wenigsten klar, was das bedeutet, oder wie man das schaffen kann. Als Friseurunternehmerin und Friseurunternehmer seid Ihr Experten im Haareschneiden und allen möglichen Techniken des Färbens, Ihr seid exzellent in Eurem Handwerk. Viele von Euch haben es über Jahrzehnte verfeinert. Keiner kann Euch was vormachen.

In Resonanz mit Menschen

Wenn da nur nicht das Innenleben wäre. Diese störenden Emotionen, die innere Aufgewühltheit, die latente Unzufriedenheit und vieles andere mehr, das in uns vor sich her köchelt. Manchmal mehr, manchmal weniger. In letzter Zeit vermutlich eher mehr. Hättest du nur mit Materie zu tun, wie ein Schreiner mit Holz oder der Elektriker mit Kabeln, dann könnte sich dein Gemüt vielleicht leichter wieder beruhigen und ausgleichen. Du jedoch hast tagtäglich mit Menschen zu tun, an denen diese turbulenten Zeiten nicht spurlos vorbeigehen. Im Kontakt resonieren deine Emotionen, Gefühle und Gedanken mit denen deiner Mitarbeiter und deiner Kunden. Manchmal ist dies sehr beglückend, wenn du mit Menschen in Kontakt kommst, die erhebend, heiter und zuversichtlich sind. Wie wir alle wissen, kann es jedoch auch die Hölle sein, wenn das Gegenüber (oder man selbst) sich in einer emotionalen Schieflage befindet.

Druck macht was mit uns

Viele Friseurunternehmer und Friseurunternehmerinnen berichten mir, dass sich durch die Herausforderungen der letzten zwei Jahre viele ihrer Kunden sehr verändert hätten. „Sie sind ungeduldiger, anmaßend, fordernd, ja, richtig grob geworden“, erzählen sie erschüttert. Einige fügen weise und mit schüttelndem Kopf hinzu: „Angst macht uns alle zu garstigen Wesen“. Diese herausfordernden Zeiten können wir also auch als eine Schulung unseres Charakters betrachten. Je besser du lernst, über dich zu reflektieren, desto mehr beginnst du zu lernen, wieder glücklich zu leben. Und zwar ganz egal, wie die Umstände da draußen sind. Es mag zu einfach klingen, aber wir können tatsächlich lernen, wie das geht.

Angst macht grantig

Wichtig zu wissen ist: Ängste zehren an unserer Energie und erzeugen im Hintergrund unseres Bewusstseins einen ständigen Lärm und ein Gefühl des Unbehagens. Entsprechend sind wir schnell genervt und ungeduldig. Wir schimpfen schneller über die Mitarbeiter oder der Ton mit der Kundin ist etwas schärfer als gewollt. Wir sind nicht nur abends enorm erschöpft, auch die Stimmung im Salon sinkt zunehmend im Laufe des Tages. Nicht gut. Weder für den Umsatz, noch für das Image. Dabei ist es gar nicht so schwer, zu lernen, mit der inneren Ängstlichkeit umzugehen. Das Allerwichtigste ist, zu lernen, das Gefühl, beispielsweise die Angst, zu benennen. Wenn das Gefühl – sprich der Saboteur – nicht benannt wird, kann er im Untergrund immer größer werden. Ähnlich wie ein mächtiger Drache im Keller, der in einem unerwarteten Moment Feuer sprüht. Wie Voldemort in „Harry Potter“.

Eine Unternehmerin erzählte mir kürzlich, wie schockiert sie war, als sie hörte, dass ihre Mitarbeiterin im Gespräch mit einer Kundin scharf und hart ausrief: „Jetzt gehen Sie schon wieder auf eine Kreuzfahrt“. Etwas stimmte hier nicht. Nicht nur der irritierte Gesichtsausdruck der Kundin war alarmierend, auch andere Köpfe drehten sich konsterniert. Die Saloninhaberin suchte später das Gespräch mit der Mitarbeiterin – nennen wir sie Nadja – bei einer Tasse Tee. Da platze es aus ihr heraus: „Die Frau kann sich alles leisten; ich bin echt richtig neidisch auf sie!“

Gefühle benennen

Da ist es raus – jetzt hat das Gefühl einen Namen: Neid. Dieser Saboteur, der in heutigen Zeiten die vorderen Ränge besetzt. Die Angst, die diesen Saboteur füttert, ist die Angst, nicht gut genug zu sein. Wenn wir uns minderwertig fühlen, dann neiden wir dem anderen, was er hat und was er lebt. In Zeiten der Schönen, Reichen, Schlanken und scheinbar Glücklichen auf den Jachten von Instagram, weckt dies schnell den inneren Saboteur von Neid in uns. Verständlich, wenn unsere eigene Welt nicht aus Jimmy Choos, Louboutins und Hermes Taschen gefüllten Schränken besteht. Doch daran könnten wir verzweifeln und zu garstigen Wesen werden. Wie also mit diesem Saboteur umgehen? In meinem Buch „Sei deines Glückes Buddha“ stelle ich viele mögliche Strategien vor, mit inneren Saboteuren wie der Angst oder Neid umzugehen.

Ziel: Sich selbst spüren

Dies ist eine, die die Unternehmerin angewendet hat: Sie berührte sanft die Hand ihrer Mitarbeiterin und bat sie: „Lass uns mal dieses schlechte Gefühl aus dem Körper atmen“. Intensiv machten sie zusammen eine im Buch beschriebene Atemübung. Schon nach kurzer Zeit veränderte sich der innere Zustand von Nadja. Sie war wieder bei sich. Die Saloninhaberin nahm die Entspannung wahr und regte Nadja an, über neue Verhaltensstrategien für Situationen nachzudenken, in denen Kund*innen im Salon von ihren Erfolgen erzählen. „Wäre es nicht viel sinnvoller, mit der Freude der Kunden zu resonieren? Diese zu bestärken in ihren Glücksmomenten, ja sogar Mitfreude zu kultivieren? Dann magst du dich selbst mehr, fühlst dich gut mit dir selbst und die Kundin mag dich noch mehr, weil du die eher seltene Fähigkeit der gemeinsamen Freude mit ihr lebst.“ Die Unternehmerin war beflügelt, welchen Lauf dieses Gespräch mit ihrer Mitarbeiterin nun nahm.

Bewusstes Agieren

Fazit ist, wir können im Benennen unserer Ängste, sprich Saboteure, die unangenehmen Gefühle verkleinern. Statt übermächtiger Gefühlstsunamis, die uns wegzuspülen drohen, werden es handliche Herausforderungen, die wir angehen können. Dadurch werden wir mutiger, uns in eine gute Richtung verändern zu wollen. Wir freuen uns, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Das wiederum ist motivierend und entspricht dem Sinn des Lebens. Wir lernen, ein glückliches Leben zu führen.

Über Cornelia Schwarz:

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In England und den USA ausgebildet, trainiert die NLP-Expertin und Bestseller-Autorin gemeinsam mit Stephan Schwarz Unternehmer*innen und Führungskräfte internationaler Konzerne und KMUs basierend auf traditionellen asiatischen Lehren und wissenschaftlich anerkannten psychologischen Methoden. Schon in jungen Jahren übernahm sie eine Führungsposition im HR-Management eines internationalen Konzerns. Seit 30 Jahren gibt sie Ausbildungstrainings mit dem Schwerpunkt NLP im Business.

Übrigens auch in Cornelias Seminar „Fresh Beginning“ lernst du viele Strategien, mit denen es gelingt, innere Saboteure zu besänftigen. Mehr Informationen findest du auf www.schwarzschwarz.com