Ich bin Friseur…!

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…und das ist auch gut so, fällt mir beim Lesen dieser Überschrift spontan ein, die mir seit Wochen tagtäglich als Ankündigung einer geheimnisvollen Imagekampagne auf Facebook entgegenspringt. Jaja ich weiß, der Nachsatz ist vom ehemaligen Regierenden Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit geklaut und inzwischen längst abgedroschen. Trotzdem habe ich das Bedürfnis, dieses Statement „Ich bin Friseur…“ mit genau dieser ausgelutschten Ergänzung „und das ist auch gut so“ zu rechtfertigen Aber Moment mal, warum eigentlich „rechtfertigen“?

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Schnell kann ich mir diese Frage selbst beantworten: Weil ich weiß, dass „Friseur sein“ für die Öffentlichkeit nach wie vor einfach nicht cool ist! Weil Eltern nicht möchten, dass ihre Kids „Friseur“ werden, einen Beruf lernen, der mit negativen Begriffen wie Mindestlohn, Haare kehren und Kaffee kochen besetzt ist. Weil die Youngsters von heute, die Generation Z, lieber einen Beruf lernen wollen, bei dem sie schon in der Ausbildung viel Kohle verdienen, von ihrem Chef so viele „Likes“ wie möglich erhalten und einen maximal krass gechillten Arbeitstag haben. Berufsschule? Ätzend! Überstunden? Geht gar nicht! Ein Chef, der mich vor den Kunden zur Sau macht? No way! Und dann auch noch der Hungerlohn! Nein, danke! Friseur sein ist einfach alles andere als cool!

So schade, denn eigentlich ist Friseur sehr wohl ein cooler Beruf! Mit so unglaublich vielen kreativen Facetten und Karrieremöglichkeiten, die – zählte ich sie alle auf – den Rahmen dieses Kommentars sprengen würden. Was läuft hier also schief?

Ich hatte genau zu diesem Thema gestern Abend ein super interessantes und emotionales Gespräch mit einer Friseurin und einem Friseur, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber gemeinsam für eine Sache brennen…. …dem Friseurberuf sein verdientes Image zurückzugeben und dazu beizutragen, dass Friseure ihre Aufgabe wieder mit Begeisterung, Leidenschaft und vor allem Stolz ausüben.

Anke Spiekermann-Schreiber, Friseurmeisterin und freiberufliche Trainerin in der Hairstyling- und Beauty-Branche sowie Andreas Schumacher, erfolgreicher Friseurunternehmer (People & Schumacher) und europaweit als „Coach der Friseure“ bekannt, haben gemeinsam das Kooperationsprojekt „Ich bin Friseur!“ entwickelt, das sich als eine Art ErfolgsNavi versteht.

Dabei geht es um weitaus mehr als „nur“ um das Fachliche – Schneiden, Färben, Stylen -, denn das reicht nun mal bei Weitem nicht aus, um unseren schönen Beruf mit Leben und Liebe zu füllen, wissen Anke und Andreas aus Erfahrung. Und schließlich menschelt es nirgendwo so wie in einem Friseursalon! Hier treffen Individuen aufeinander – Chefs, Mitarbeiter, Azubis – alle müssen für gute Stimmung sorgen, dem Kunden zuliebe, dem Betriebsklima zuliebe. Jeder muss sich in ein Team einfügen, sich – wenn nötig – auch mal zurücknehmen, Führungsqualitäten beweisen, Motivation, Engagement und Begeisterung zeigen und mit seinen Stärken das Team bereichern.

Halt! Mit seinen Stärken? Kennt die überhaupt jeder von sich bzw. vom anderen? Wird nicht eigentlich eher oftmals auf den jeweiligen Schwächen des einzelnen rumgetrampelt? Der Druck hierarchisch nach unten weitergereicht? Als Salonkundin hatte ich schon des Öfteren derartige fremdschämige Erlebnisse, wenn der Chef mal wieder seine Mitarbeiterin vor der Kundin zusammenstaucht, weil sie das Föhnkabel nicht richtig aufgewickelt hat oder der Mitarbeiter dem Azubi überheblich und lautstark mitteilt, wie man dem Kunden den Kaffee ohne Pfütze serviert…

Anke und Andreas wollen mit ihrer Kampagne „Ich bin Friseur! – von Friseuren für Friseure – genau da ansetzen, „wo es besonders wehtut“, nämlich jedem Einzelnen seine Stärken und Schwächen bewusst zu machen, um dann die Bereitschaft zu entwickeln, die eigenen Stärken zu stärken und an den Schwächen zu arbeiten. Zum einen da, wo es menschelt, aber auch was das eigene Erscheinungsbild und das persönliche Auftreten betrifft.

Ein super Ansatz, wie ich finde, mit der Chance, vor allem das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Im Umgang mit den Kunden, im Umgang mit den Kollegen, im Umgang mit dem Chef…und vor allem im Umgang mit sich selbst. Um dann letztendlich mit stolzgeschwellter Brust sagen zu können: „Ich bin Friseur!“ Und zwar ohne Rechtfertigung!

Neugierig geworden? Mehr zur Kampagne „Ich bin Friseur“ demnächst im Interview mit Anke und Andreas auf www.fmfm.de.