„Presse? Ich bin doch kein Promi!“ – Und warum genau das gut ist

Wie komme ich als Friseurin oder Friseur in die Presse? Was sich wie ein gigantischer Schritt anhört, kann manchmal ganz einfach sein. Simone Klinge-Otto, Friseurmeisterin und Style Coach mit Presseerfahrung über Geschichten, die erzählt werden wollen.
Ich weiß noch genau, wie ich zum ersten Mal „Style Coach“ unter meinen Namen geschrieben habe. Neuer Titel, neue Vision – und dann? Stand ich da. Mit Plan, aber ohne Publikum. Flyer? Instagram? Klar. Aber das reichte mir nicht. Ich wollte raus aus der Friseurbubble – und rein in die Köpfe meiner Wunschkund:innen.
Also hab ich’s gemacht, wie jede gute Friseurin vor einem neuen Schnitt: erst mal analysieren. Und dann mit der richtigen Technik ran. In meinem Fall hieß das: Ich habe mir eine Journalistin geschnappt und ein Jahr lang gelernt, wie man es in die Medien schafft. Ohne Vitamin B. Ohne dickes Werbebudget. Sondern mit Strategie und Stil.
Ergebnis? Ganz schön pressewürdig: Brigitte, Freundin, Für Sie, MEINS – und sogar im Fernsehen bei Frau TV im WDR. Nicht, weil ich besonders laut war. Sondern, weil ich wusste, wie man Geschichten erzählt, die Redaktionen wirklich hören wollen.
Und das Beste: Es funktioniert nicht nur bei mir. Einer meiner Teilnehmer, Sascha Mylenbusch, war nach dem Pressecoaching in mehreren Magazinen präsent – darunter auch im „Stern“. Und seitdem brennt bei ihm die Hütte. Aber auch die lokale Presse hat echte Power: Viele meiner Coachees starten ganz bodenständig – mit einem Artikel in der Regionalzeitung oder im Stadtmagazin. Und plötzlich kennt dich jeder beim Bäcker. Und ganz ehrlich – diese „Bekannt aus“- Leiste auf der Website macht sich einfach gut. Die bringt nix fürs Karma, aber dafür jede Menge Vertrauen. Denn wenn da plötzlich „Brigitte“, „Stern“ oder „WDR“ steht, denken Neukund:innen nicht: „Oh, nett.“, sondern: „Wow, die weiß, was sie tut!“
Drei Dinge, die Redaktionen wirklich wollen:
– Themen, die mehr liefern als heiße Luft
– Persönlichkeiten mit Haltung und Positionierung
– Fotos, auf denen man erkennt, wer hier eigentlich strahlt – du oder der Ringlicht-Akku
Warum das auch für dich funktioniert – ganz ohne Promi-Gen
Pressearbeit ist kein Red-Carpet-Event. Es ist schlicht Handwerk. Und mal ehrlich: Wer täglich mit Scheren, Farben und Persönlichkeiten arbeitet, hat mehr Medien-Potenzial als man denkt.
Du brauchst keine 10.000 Follower. Keine Werbeagentur. Nur:
– ein bisschen Mut,
– eine gute Geschichte
– Und jemand, der dir zeigt, wie du sie verpackst – ohne Kitsch und Krawall.
Aber ich bin doch keine Rampensau…
Na und? War ich auch nicht. (Bin’s ehrlich gesagt immer noch nicht – außer ich hab vorher genug Kaffee.) Was zählt: Authentizität, Klarheit – und ein Thema, für das du brennst.
Wenn du also ahnst, dass da mehr geht als Dauerwelle & Stammkundin, dann: Trau dich.
Wer weiß – vielleicht bist du der nächste Salon, der in der Zeitung landet. Und ja, auch die Lokalzeitung neben dem Vereinsfest kann der Startschuss für große Sichtbarkeit sein. Denn Presse – egal ob groß oder klein – bringt Vertrauen. Vertrauen bringt Kund:innen. Und die bringen, genau: die Kasse zum Klingeln.
Über die Autorin:
Simone Klinge-Otto ist Friseurmeisterin, Style Coach und Gründerin von „PressePower“. Sie zeigt Friseur:innen, wie sie mit ihrer Expertise nicht nur am Stuhl glänzen, sondern auch in den Medien – ganz ohne Allüren, aber mit ordentlich Haltung.