Blond ist nichts für Anfänger! Cevin Dufen über die Königsklasse der Haarfarben
Ein 1-Mio.-Dollar-Traumblond zu färben ist und bleibt die Königsdisziplin als Friseur*in! Cevin Dufen gehört zu den absoluten Experten im Blondbereich. Erst kürzlich gewann der Hair & Make-up Artist den Titel "Blonding Boss" bei den weltweit ersten Shades EQ Gloss Boss Awards von Redken. In unserem Interview verrät er uns mehr über seine Passion Blond, brandneue Trends und Techniken - und wem er eher von blondem Haar abrät.
Cevin, du bist absoluter Block-Crack! Warum hast Du dich auf Blond spezialisiert? Was reizt Dich an der Haarfarbe?
Mal abgesehen davon, dass mich Herausforderungen reizen, bietet die Spezialisierung auf Blond viele Möglichkeiten, sich kreativ auszutoben. Es ist eine Haarfarbe, die sich nicht auf eine Technik beschränkt. Hier heißt es, das ganze Wissen anzuwenden, um einen Blondton zu kreieren, der einmalig ist und durch seine Perfektion besticht. Außerdem braucht es Profis in unserem Job, die die Königsdisziplin grundlegend beherrschen.
Als Profi auf dem Gebiet musst Du natürlich immer up-to-date sein. Welche Neuheiten gibt es bei Techniken und Nuancen?
Wie gesagt, Blond ist so vielfältig, da gibt es keinen Stillstand. Ständig entwickelt sich der Bereich weiter. Ob Balayage, Babylights oder Airtouch-Technik – es ist wirklich unglaublich, wie viele unterschiedliche Techniken es gibt, um ein Traumblond zu kreieren. Zurzeit sind beispielsweise besonders zartes Roséblond, warmes Peachblond und einer weicher Fliederton angesagt. Aber der klassische Blondton kommt nie aus der Mode. Blond kam, um zu bleiben und das wird es wohl für immer!
Ist Blond für jeden was?
Ich formuliere es mal so: Blond ist eine Haarfarbe, die viele tragen können – aber nicht jeder sollte es auch tun! Es kommt ganz auf den Typ an. Da spielen Teint, Augenfarbe und auch der Charakter eine Rolle. Zudem sollte man nie vergessen, dass Blond eine Farbe ist, die viel Pflege benötigt. Habe ich also eine Kundin vor mir, die darauf eigentlich gar keine Lust und Zeit hat, versuche ich sie für eine andere Richtung zu begeistern. Hier ist ein Beratungsgespräch das A und O, um der Kundin die richtige Empfehlung zu geben.
Von Heimblondierungen sollte frau also doch lieber die Finger lassen, oder?
Auf alle Fälle. Es heißt ja nicht umsonst, dass Blond die Königsdisziplin in unserem Beruf ist. Man braucht schon einiges an Wissen und Know-how, um einen richtig schönen Blondton zu kreieren, der wunderbar glänzt und nicht gelbstichig ist. Hinzu kommt die richtige Vorbereitung des Haares auf die Decoloration und natürlich die optimale Pflege in der Nachbehandlung. Alles Dinge, die man nur durch jahrelange Erfahrung sowie Teilnahme an Seminaren und Workshops lernt. Denn Blond zu färben, bedeutet auch viel Stress für die Haare und die Kopfhaut! Das sollte wirklich nur vom Profi gemacht werden.
Was viele Frauen (und auch Männer) vom Schritt zur blonden Mähne abhält, ist das ständige Nachfärben des nachwachsenden Ansatzes. Gibt es da einen Trick, um Abhilfe zu schaffen?
Naja, wer einen gleichmäßigen Blondton haben möchte, kommt am ständigen Nachfärben nicht vorbei. Aber mit einem Glossing kann man herausgewachsene Ansätze wunderbar weicher schattieren, sodass sie nicht zu stark im Kontrast zu den Längen und Spitzen stehen. Das hat den Vorteil, dass man wieder eine perfekte Farbe hat, ganz ohne das Haar zu strapazieren. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, die Zeit bis zum nächsten Termin zu überbrücken.
Apropos Pflege, wie sorgt richtig man für blondes Haar?
Blond braucht extrem viel Pflege – von Colorationspflegeshampoo über Conditioner und Haarmaske bis zum Haaröl. Das sind die Must-haves, die jede Blondine in ihrem Bad stehen haben und für die Pflegeroutine nutzen sollte. Denn blondierte Haare sind in der Regel extrem trocken und spröde, weil ihnen ja während der Blondierung Feuchtigkeit entzogen wird. Die muss man dem Haar unbedingt zurückgeben – ansonsten wird man an der Haarfarbe nicht lange Freude haben. Spliss und stumpfes Haar sind keine schöne Leinwand für so eine tolle Haarfarbe. Da hilft auch kein Glossing mehr, weil das Haar gar nicht in der Lage ist, die Pigmente festzuhalten. Also immer schön pflegen, pflegen, pflegen.