Gucci oder No-name? „Als Friseur ist es wichtig, zu einer Marke zu werden!“

Gucci-oder-No-name-Als-Friseur-ist-es-wichtig-zu-einer-Marke-zu-werden-5895-1
Markenbildung-Experte Fabio Barattucci verrät die Steps zur eigenen Marke
Klaus D. Wolf
Markenbildung-Experte Fabio Barattucci verrät die Steps zur eigenen Marke

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Was machen Top Friseur*innen anders als ihre "normalen" Kolleg*innen? Manchmal gar nicht so wahnsinnig viel. Entscheidend aber ist: sie sind eine Marke! Genau diese Markenbildung sichert ihnen das Vertrauen der Kundschaft - und damit oft einen völlig anderen Dienstleistungspreis. Fabio Barattucci, Geschäftsführer von FRIKOS, verrät im Interview, wie aus einem Friseursalon eine Marke wird.

Anzeige

Anzeige

Die Friseurbranche ist ein hart umkämpftes Feld. An jeder Ecke gibt es Salons, von denen jeder eine andere Strategie verfolgt, um Kunden in sein Geschäft zu locken. Wie schafft man es also, sich von der Masse abzuheben und langfristig im Gedächtnis der Kunden zu bleiben? Ganz klar: man wird zur Marke! Fabio Barattucci gibt Tipps, wie man den eigenen Wert via Markenbildung steigern kann.    

Warum ist es wichtig, als Friseur zu einer Marke zu werden?

Zunächst einmal halte ich es generell für wichtig, zu einer Marke zu werden. Als Friseur ist es sogar noch wichtiger, sich von der Masse abzuheben. Als Marke wird man anders wahrgenommen, kann professioneller auftreten und wird auch dementsprechend stärker interpretiert. Pauschal gesprochen heißt das: Marken verkaufen sich besser. Für Marken sind wir bereit, mehr Geld auszugeben als für ein unbekannteres No-Name-Produkt. Wir vertrauen einer Marke deutlich mehr als etwas, das wir nicht kennen. Möchte ich also als Friseur, auf dem umkämpften Markt, herausstechen und wahrgenommen werden, so muss ich Vertrauen aufbauen und mit Qualität und Kompetenz in Verbindung gebracht werden. Das geht, indem ich eine Marke werde. Eine Marke mit einem unverkennbaren Namen, zu dem eine klare und unmissverständliche Botschaft gesendet wird. Auf diese Weise kommen Kunden dann zu dir, weil sie zu dir wollen. In meinen Coachings sage ich immer: „Deine Kunden kommen nicht zu dir, weil sie einen Haarschnitt wollen. Sie kommen ZU DIR, weil sie einen Haarschnitt VON DIR wollen!“.

Meine Top 5 Schritte, um zur eigenen Marke zu werden

Neu: Die Panasonic ER-DGP86 mit Fading Blade ©Klaus D. Wolf

Wie wird man eine Marke? Welche Schritte braucht es?

Zu einer Marke wird man, wenn beim Kunden im Kontakt zu einem selbst, beim Lesen des Namens oder beim Anblick des Logos ein klares Bild im Kopf entsteht. Wenn Menschen den Friseur oder den Salon mit einem Gefühl oder einer Eigenschaft verbinden. Sobald man selbst und das Business mit etwas Einzigartigem assoziiert werden, ist man auf dem richtigen Weg, zu einer Marke zu werden. Auch wenn der Weg dahin meist lang, steinig und mühsam ist, so geht er sich in der heutigen Zeit dank Social-Media-Kanälen, Influencern und Onlinemarketing leichter denn je. Man sollte sich aber von alten Zwängen und Ängsten befreien und Veränderung gegenüber offen stehen.

Hier sind meine Top 5 Schritte, um zur eigenen Marke zu werden:

1.       Mindset. Also die richtige Denkhaltung. Nur mit einer offenen Einstellung gegenüber Marketingmaßnahmen und dem aktiven „anders“ sein, kann es gelingen, aus der Masse herauszustechen. Denn das größte Problem der meisten Friseurunternehmer ist es, dass sie sich mit anderen vergleichen und messen wollen. Doch in meinen Augen gibt es in unserer Branche so gut wie keine Konkurrenz! Es gibt Mitbewerber und Kollegen, aber doch keine Konkurrenz. Die entsteht nur dann, wenn Friseure einander kopieren oder nachahmen.

2.       Positionierung. Als Nächstes gilt es folgende Frage zu beantworten: Bist du breit oder spitz im Markt aufgestellt? Besetzt man eine Nische, hat ein Spezialgebiet oder ist man All-in-One? Wird das konkret kommuniziert oder sagt man im Grunde dasselbe wie alle anderen 80.000 Friseure in Deutschland auch? Meine klare Empfehlung: Man sollte die einzigartige Stärke hervorheben und nur das anbieten, was man wirklich gut kann. Der Rest kann in den Hintergrund rücken, bis sogar ganz abgeschafft werden.

3.       Authentizität. Niemals mit anderen vergleichen und auf keinen Fall andere nachahmen. Wer als eigenständige Marke Fuß fassen möchte, darf nicht vergleichbar sein. Worin liegt die ganz ureigene Einzigartigkeit? Genau das, sollte man hervorheben!

4.       Richtige Außenwirkung. Unbedingt auf die Außenwirkung – online wie offline – achten. Mehr als bei einer Gelegenheit sollte man mal selbstkritisch den Spiegel vor sich als Person und vor den Salon halten. Es ist faszinierend, zu entdecken, was andere hierbei sehen. Das ist, nebenbei bemerkt, einer der schwierigsten Schritte.

5.       Loyalität. Schafft man es, die Kunden so sehr zu begeistern, dass sie gewillt sind, Zeit und Geld für die Marke auszugeben? Dann hat man Fans gewonnen! Und Fans einer Marke sind das kostbarste Hab und Gut für das Business. Fans erzählen von der Marke, identifizieren sich mit der Marke und adaptieren diese oftmals für ihre eigene Persönlichkeit.  

Was ist das Geheimnis starker Marken?                 

Für mich liegt der Erfolg einer Marke am gekonnten Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren. Eine Marke benötigt gutes Marketing. Da ist das Wort Marke bereits drin und ist essentiell für die Stärke einer jenen. Eine starke Marke benötigt einen hohen Identifikationsgehalt bei der Zielgruppe. Diese muss übrigens klar definiert sein, andernfalls greift das Marketing hierfür nicht. Eine starke Marke hat treue Kunden, im Idealfall Fans, die die Botschaft für die Marke in die Welt hinaustragen und das Logo überall voller Stolz und Zugehörigkeit anderen Menschen präsentieren. Hat man als Marke ein Level erreicht, bei dem sich Menschen darüber freuen Geld – im Idealfall viel Geld – für die Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen, so kann man sagen, man ist eine Marke.

Mehr Informationen zum Thema und Unterstützung beim Aufbau der eigenen Marke unter: www.fabiobarattucci.de/coachings

Wie steht es eigentlich um den Friseur-Beruf? Mehr zum Thema: „Traumberuf Friseur?“