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Was haben Friseure mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz am Hut? „Wenn es gut läuft, sehr viel!“, ist Saloninhaber Frank Brormann überzeugt. Schon seit vielen Jahren treibt ihn das Thema Umweltschutz um. Jetzt hat er auch als Unternehmer Fakten geschaffen und sein Geschäft 360° Haare klimaneutral aufgestellt. Warum der umtriebige Visionär uns alle in der Pflicht sieht, aktiv zu werden, schreibt er in seiner neuen Kolumne.

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Schon als Kind hatte ich mit meinem Vater sehr heiße Diskussionen zum Thema „saurer Regen“ und „Waldsterben“. Die Bilder vom zunehmend geschädigten Bayerischen Wald haben bei mir schon damals Zukunftsängste ausgelöst. In der Diskussion mit meinem Vater war sehr hohe Temperatur im Spiel. Denn Hermann wollte meine Sorgen nicht mit mir teilen. „Bäume? Die wachsen auch wieder. Das ist doch nur Politik, immer diese Grünen…“.

Habe ich genug getan?

Heute bin ich selbst Vater von drei Kindern und wieder einmal sind es die Kinder wie meine, die auf Schwachstellen und Handlungsbedarf in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Das dominierende Thema bei uns: Klimaschutz! Klar hatte ich vor mehr als 40 Jahren schon ehrliche Sorgen um den Wald und die Auswirkungen der Industrialisierung. Dennoch mache ich mir heute echte Vorwürfe und stelle mir die Frage, ob ich wirklich alles getan habe? Vermutlich nicht. Die aktuellen Wetterkapriolen zeigten uns deutlich die Klimaveränderungen. Die Situation ist beängstigend und verwirrend zugleich: In einer Welt der Informationen ist es immer schwieriger geworden, sich objektiv zu informieren. Ein ehemaliger amerikanischer Präsident leugnet das Klimaproblem und das Bundesverfassungsgericht kippt ein deutsches Gesetz zum Klimaschutz. Die gleichen Politiker, die das Gesetz auf den Weg gebracht haben, feiern das Scheitern desselben. Das ist sehr ernüchternd vor allem in einer Zeit, in der wir auch noch komplett verunsichert sind aufgrund der Pandemie.

Umweltschutz – eine Entscheidung

Aber NEIN, aufgeben ist keine Option! Im Gegenteil: Wir müssen handeln! Für uns und unsere Kinder. Das wird nicht einfach, ich habe auch keine sofortigen Antworten. Allerdings habe ich für mich, meine Familie und meine Unternehmen entschieden, aktiv anzufangen. Wir haben unseren Salon beispielsweise in allen Abläufen und Belangen so umgestellt, dass wir inzwischen zertifiziert klimaneutral arbeiten. Aber auch im Kleinen kann jeder von uns schon viel umsetzen. Was das heißt? Weniger PKW, weniger Fleisch, weniger Müll, kein Plastik, grüner Strom. Und diese Liste kann unendlich sein… Wichtig ist, dass wir alle starten, unsere Routinen zu hinterfragen und zu ändern. Das mag in manchen Situationen anstrengend und lästig sein. Aber wenn ich schon allein die Entwicklung der Wetterextreme betrachte, dann fange ich lieber heute als morgen mit unbequemen Maßnahmen an und werde somit zu einem Teil der Lösung des Problems.

Wir können das. Und wir müssen das.

Als Mensch und als Salonunternehmer bin ich mir sicher, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz unser Leben in den nächsten Jahren stärker verändern wird als die Pandemie. Das Gute im Schlechten ist, dass wir in der Pandemie alle bewiesen haben, wie wir gemeinsam sehr viel erreichen können. Lasst uns deshalb alle mit kleinen Schritten anfangen und gemeinsam überlegen, wie wir als Friseurhandwerk effektiv zum Schutz unseres einmaligen Planeten beitragen können.

Für mich ist jetzt schon klar: Wir brauchen neue, nachhaltige Konzepte und sollten den Mut haben, alles in Frage zu stellen.

Herzlichst, Euer Frank Brormann