Ressourcenschonend wirtschaften im Salon

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Alumnitreffen der La Biosthétique Corporate University in Pforzheim
La Biosthétique
Alumnitreffen der La Biosthétique Corporate University in Pforzheim

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Der ökologische Wirtschaftskreislauf war Thema beim diesjährigen Alumnitreffen der La Biosthétique Corporate University Mitte September in Pforzheim. 25 Teilnehmer*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz informierten sich bei drei hochkarätigen Referenten über die Möglichkeiten, wie man noch ressourcenschonender wirtschaften kann, um Klima und Umwelt nachhaltig zu schützen.

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Bereits seit 2019 analysiert La Biosthétique seinen CO₂-Fußabdruck und handelt im Einklang mit den Zielen der UN-Klimakonferenz in Paris. Mit zahlreichen Maßnahmen wie der ausschließlichen Verwendung von Ökostrom in der Pforzheimer Produktion, mobilem Arbeiten und der Vermeidung von Geschäftsreisen oder der Einsparung von Druckerzeugnissen durch eine digitalisierte Aus- und Weiterbildung agiert das Unternehmen schon seit Jahren proaktiv gegen den Klimawandel und steht für nachhaltiges Handeln.

Circular Economy im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen

Auch das zukunftsweisende Prinzip des zirkulären Wirtschaftens (Circular Economy), das im April 2018 von der EU als Kreislaufwirtschaftspaket verabschiedet wurde und vorsieht, Produktion und Konsum so zu optimieren, dass sich Material- und Energiekreisläufe möglichst ökologisch wieder schließen, findet bei La Biosthétique bereits Anwendung, wie Dr. Christian Ader (Prokurist & COO La Biosthétique Paris, Doktor der Biochemie) beim Alumnitreffen 2022 verriet: „Die Aluminiumtuben für unsere Haarfarbe werden aus Recycling-Material hergestellt. Auch erste Produkte in Flaschen aus recyceltem Polyethylen können wir bereits erfolgreich anbieten und dafür wichtige Meilensteine in den Bereichen Verfügbarkeit und Analytik zur Qualitätssicherung der Recyclingmaterialien erreichen. Essenziell sind zusätzlich weitere Materialeinsparungen, zum Beispiel durch hohlwandige Creme-Tiegel oder Größenreduktionen bei Verschlüssen. Auch kompostierbare Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen werden zukünftig eine Rolle spielen und befinden sich in der Entwicklung“, fasst Dr. Ader die Unternehmensschwerpunkte zum Thema Circular Economy zusammen.

Dass dieses Vorgehen erfolgreich ist, zeigt das Ergebnis einer Studie, die mit Hilfe eines Klimamodells berechnet hat, um wieviel Grad sich die Erde bis 2O5O erwärmen würde, wenn alle Unternehmen genauso viel Kilogramm CO2 pro 1 Mio. € Wertschöpfung erzeugen würden wie La Biosthétique. Diese Analyse hat gezeigt, dass das Unternehmen schon heute ein 1,6° Unternehmen und damit in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen ist. * Quelle: right° based on science, La Biosthétique

„Nicht nur wir als Unternehmen agieren schon lange nachhaltig, sondern auch unsere Partnersalons. 200 Friseursalons haben in etwa einen gleich großen CO2-Fußabdruck wie unser Unternehmensstandort in Pforzheim. Das zeigt, gemeinsam können wir viel mehr für den Klimaschutz erreichen.“, sagte Dr. Ader. Um dies zu erreichen, hat La Biosthétique das Projekt der klimaneutralen Salons ins Leben gerufen. Diese gehen darin die drei Schritte für Klimaschutz, welche bereits im Kyoto-Protokoll beschrieben wurden: 1. den CO2-Fußabdruck analysieren, 2. die Emissionen durch gezielte Maßnahmen im Alltag reduzieren und 3. nicht vermeidbares CO2 durch zertifizierte Waldschutzprojekte ausgleichen.

Dr. Christian Ader Dr. Christian Ader ©La Biosthétique

Klimapositive Friseur*innen können für den Klimaschutz viel bewirken!

Ein Wechsel vom bisherigen Wirtschaftsmodell der Umwelt und Klima belastenden linearen Economy, bestehend aus den Ressourcen schluckenden Komponenten extrahieren, herstellen, konsumieren und entsorgen hin zu einer neuen Form sei dringend notwendig, um das Wirtschaftswachstum mit einer maximalen Schonung aller Ressourcen zu verbinden und der „Wegwerf-Gesellschaft“ endlich den Rücken zu kehren, erklärte Prof. Dr. Kai Alexander Saldsieder von der Hochschule Pforzheim in seinem Vortrag. Denn die verheerenden Folgen des verschwenderischen Ressourcenkonsums sind die geologische Rohstoffverknappung, die zu Versorgungsrisiken und steigenden Produktionskosten sowie einer ökonomischen und politischen Abhängigkeit von Rohstofflieferanten führen. Resultierend daraus ist die massive und dramatische Zunahme von Umweltschäden mit Naturkatastrophen sowie Artensterben in übersäuerten Ozeanen und versauertem Boden zu beklagen.

Diese Entwicklung mache ein schnelles Dagegenhandeln aller notwendig, erläuterte Professor Saldsieder: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der Konsum eine zentrale Rolle für unser Dasein spielt. Somit verbraucht die Menschheit, beginnend seit den späten 1950er Jahren, mehr Ressourcen als der Planet uns dauerhaft zur Verfügung stellen kann. Mit Blick auf die Zukunft wird somit der Wille zur Veränderung unserer Konsumgewohnheiten zu weniger und nachhaltigeren Produkten wesentlich für das Gelingen eines solchen Paradigmenwechsels. Das Erreichen einer zirkulären Wirtschaft gelingt vor allem, wenn weniger verbraucht und weniger weggeworfen wird. Und für diesen zwischenmenschlichen Austausch können Friseure als Herz einer jeden Stadt eine gute Plattform bieten.“

Graswurzelprinzip: Jeder einzelne muss die Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen

Mit Use-Cases aus anderen Branchen vertiefte Professor Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer IPA und des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb IFF an der Universität Stuttgart, das Thema Circular Economy und verdeutlichte die Notwendigkeit, künftig nur noch zirkulär zu wirtschaften.

Die Hauptverursacher des Emissionsausstoßes seien weltweit die Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung, der Transportsektor, die Industrie sowie Gebäude. Den Alumni vermittelte Bauernhansl einen intensiven und schonungslosen Einblick in die globalen Emissionssünden und machte anhand der gängigen Kategorisierung von Emissionen in Scope 1, 2, 3, deutlich, wo das Greenwashing vieler Industriekonzerne beheimatet ist, nämlich im nicht transparenten Scope 3. Denn hier handelt es sich im Gegensatz zu 1 und 2 um Emissionen, die nicht direkt zum Unternehmen gehören, sondern aus der vor- und nachgelagerten Lieferkette entstehen und somit bezüglich des Schadstoffausstoßes kaum kontrollierbar seien.

Professor Bauernhansl lobte in diesem Zusammenhang La Biosthétique als eines der wenigen Unternehmen, das bereits seit Jahren konsequent und in hohem Maße auch die Richtlinien von Scope 3 verfolgt und erfüllt, zu denen Mitarbeitermobilität ebenso zählt wie die gekauften Produkte und Services sowie Transport, Verpackung und Entsorgung.

Eine große Chance und wichtige Entwicklung, um die Wirtschaftskreisläufe künftig noch ökologischer zu schließen, sieht Bauernhansl in der Biologischen Transformation, die u.a. vorsieht, biologische Organismen in Produkte einzubauen, wodurch es sich näher beim Nutzer produzieren lässt und z. B. Transportwege eingespart werden. Als ein Beispiel nannte er die dezentrale Produktion von Fleisch auf Pflanzenbasis, womit nachweislich 96 % weniger Land, 89 % weniger Emissionen und 87 % weniger Wasser verbraucht werden. Dass allein auf die Produktion von 1 kg Rindfleisch 12.000 Liter Wasser entfallen, mache die Sinnhaftigkeit der Biologischen Transformation einmal mehr deutlich.

Gleichzeitig wies Professor Bauernhansl darauf hin, dass sich mit der Kreislaufwirtschaft die globale Ressourcenproduktivität jährlich um 2 – 3 % erhöhen ließe. In diesem Zuge könnten in Europa bis zum Jahr 2030 über eine Million neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Umso mehr käme es nun darauf an, dass jeder einzelne nach dem „Graswurzelprinzip“ dazu beiträgt, das zirkuläre Wirtschaften zu unterstützen: „Wir haben ein Zeitfenster bis 2030. Alles, was wir bis dahin versäumt haben, lässt sich nicht mehr retten“, so seine düstere Prognose.

Daher riet er den Salonunternehmer*innen, Produkte hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit richtig zu bewerten und die weitere Entwicklung von biobasiertem Recyling, Wasserreinigung sowie Kühl- und Heizsystemen im Blick zu halten.

Nach dem Alumni-Meeting hatten die ehemaligen Absolventen der La Biosthétique Corporate University Gelegenheit, mit den Referenten weitere Fragen zum Thema Circular Economy zu klären und zeigten sich begeistert und motiviert, den ökologisch wertvollen Kreislauf künftig noch intensiver auch in ihren Betrieben zirkulieren zu lassen.

Professor Dr. -Ing. Thomas Bauernhansl und Professor Dr. Kai Alexander Saldsieder Professor Dr. -Ing. Thomas Bauernhansl und Professor Dr. Kai Alexander Saldsieder ©La Biosthétique

Stimmen der Alumni

Patrick Lamp, Salonunternehmer aus Groß Zimmern: „Der Input aus diesem Event ermöglicht es mir, sowohl in meinem Salon, aber auch in meinem privaten Umfeld noch fundierter und überzeugender über zirkuläres Wirtschaften zu sprechen. Für mich sind Nachhaltigkeit, Klimawandel und die damit verbundenen Herausforderungen schon lange Themen, die ich im Salon umsetze.“

Peter Gress, Salonunternehmer aus Esslingen: „Es ist unbestritten, dass wir als Friseure und deren Zulieferer helfen müssen, den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Als Botschaft aus dem Alumni-Meeting nehme ich daher mit: Weg von der Fließbandwirtschaft, hin zur Circular Economy!“

Über die La Biosthétique Corporate University

Die Corporate University wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim gegründet. Das Ziel dieses Studiums ist es, die Themen der La Biosthétique Management-Ausbildung aus wissenschaftlicher Perspektive zu beleuchten und Salonunternehmer*innen neue Impulse für Ihren Erfolg zu schaffen.

 

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