Unser Messefazit: Kommt raus aus der BOX!

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+++ Rund 40.000 Fachbesucher +++ Industrie zeigt viele Marken auf kleinem Raum +++Kaum Neues +++ Lifestyle-Öko & Vegan ziehen +++ Großhandel omnipräsent +++ Coole Shows und Jubiläen +++ Knockout für Barber? +++ Family first!

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Am letzten März-Wochenende standen nicht nur am stahlblauen Himmel alle Zeichen auf sonnige Frühlingsstimmung! Auch beim Branchenevent des Jahres, „TOP HAIR – die Messe 2019“, zog frischer Wind durch die Düsseldorfer Messehallen. Rund 40.000 Besucher – davon überraschend viele am Eröffnungs-Samstag – tauchten in das spannende Fachmessegeschehen mit 450 Ausstellern ein. Im Gepäck: jede Menge gute Laune, randvolle Einkaufs-Trolleys und hier und da mal ein Ellenbogen.

Viele Produkte auf wenig Raum

Voller, lauter, und fröhlicher. Wer am letzten März-Wochenende bei „TOP HAIR – die Messe“ zu Gast war, dürfte mit einem ganzen Sack voller toller Eindrücke und platt gelaufenen Schuhsohlen in die neue (Salon-)Woche starten! Schließlich galt es nach dem erfolgreichen Relaunch der Veranstaltung im Vorjahr auch diesmal wieder, drei große Hallen prall gefüllt mit friseurigem Input und reichlich Fachbesuchern zu erkunden. ‚Auf möglichst kleinem Raum viel zeigen’ schien das diesjährige Credo der klassischen Industrie zu sein. Gebündelt unter ihren großen Markendächern präsentierten beispielsweise Wella / COTY Beauty und L’Oréal in sehr ästehtischen, aber auffallend kleinen „Boxen“ ihre unterschiedlichen Labels und Produktwelten. Mit einer gelungenen Balance aus ästhetischer Markenpräsentation und Kontaktpflege stellten sie dort tatsächlich weniger Produkte als vielmehr Friseure mit interessanten Cut-, Color- und Styling-Demonstrationen sowie lustige Foto-Aktionen in den Vordergrund. Regelrecht übermächtig gegen das vergleichsweise „Klein-Klein“ der Marktgiganten wirkte dagegen der Auftritt der Großhändler. Giesecke, Stopperka, FPE und Hairhaus setzten mit riesigen, teils klasse durchdesignten Standkonzepten eine nachhaltige Duftmarke und zeigten ordentlich Markt-Muckis.

Lifestyle oder Öko? Beides!

Ebenfalls spannend in diesem Jahr: das Selbstbewusstsein und Auftreten der immer präsenter werdenden Labels im Lifestyle-Convenience-Design-Öko-Segment. In stylischem und sympathisch puristisch wirkendem Ambiente zogen Marken wie Davines, Newsha, Authentic Beauty Concept, Trinity, Tondeo oder Rica reihenweise Friseure mit Schlagworten wie „vegan“, „silkon- und parabenfrei“ sowie „nachhaltig“ in ihren Bann. Ihre teils unfassbar gut besuchten Stände zeigten: Dieser Spirit gibt vielen Friseuren das Gefühl von Familie, von Idealen und größeren (Sinn-)Zielen und offeriert ihnen Produkte, die in keiner Konkurrenz mehr zum Wunsch der Salonkunden nach Convenience und Design stehen. Sind das die passenden Lifestyle-Öko-Alternativen für den hybriden Verbraucher, der nach seinem trendigen Maledivenurlaub die Öko-Tomaten im SUV auf dem Wochenmarkt einkauft? Wir vermuten es!

Dabeisein ist alles!

Richtig bahnbrechende Neuheiten hatte eigentlich keiner der Aussteller im Programm. Das schien aber kaum zu stören. Dafür war es überall dort voll, wo es menschelte. So auch am interessant gestalteten Messestand von Paul Mitchell oder aber bei Schwarzkopf Professional. Bei den Hamburgern waren es vor allem die begehbare Galerie mit Motiven der German Hairdressing Awards und die Computer-Demo des friseurnahen Cutting-Edge-Konzepts, die großen Anklang fanden. Dass durchaus auch ein Mix aus ansprechender Bildsprache, Marken-Info, Gratis-Getränken und kostenlosem WLAN das Zeug zum Besuchermagneten hat, zeigte der dauerhaft überlaufene Stand von Alcina.

Auffallend: Erneut fehlten einige Aussteller, unter ihnen Kevin Murphy, TIGI oder auch La Biosthétique. Dafür waren mit Revlon Professional samt American Crew oder auch Takara Belmont wieder ehemals „Abtrünnige“ am Start. Hat sich etwa bei Einzelnen das vor ein paar Jahren aufgekommene Trial-and-Error-Prinzip in Hinsicht Messeteilnahme zu einer unternehmerischen Entscheidung entwickelt, die da heißt: Wir sind nur noch alle 2 Jahre bei der größten Messe der Branche dabei und feiern in der Zwischenzeit vor allem firmeneigene Familienfeste? Möglich.

Durch gänzliche Abwesenheit glänzte dagegen der oftmals als „Einkaufskrake“ gescholtene Anbieter Amazon. Im letzten Jahr noch gaben sie mit Amazon Pro ihr Messedebut. Der Retro-Van, der damals im Außenbereich zwischen den Hallen positioniert war, scheint – zur Freude der (Groß-)Händler endgültig und sprichwörtlich abgefahren zu sein. Ein neues Beispiel für den friseurigen Trailer „Viel Lärm um nichts!“

Laute Begeisterung

Apropos Lärm. Der hielt zum Leidwesen vieler Besucher und Aussteller bei der TOP HAIR 2019 wieder Einzug. Insgesamt erschien der Geräuschpegel deutlich höher als in den Vorjahren, da die gut frequentierten Workshop-Bühnen erstmalig nebeneinander statt in den gegenüberliegenden Ecken der Hallen positioniert waren. Sie pusteten ordentlich Bummbumm in die mit Fachbesuchern gefüllten Gänge. Lautes Raunen und Oho gab es natürlich auch an den Messepunkten, wo Insta-Star Daniel Golz auf der Bühne aktiv war. Er zog erneut Trauben von Kollegen an, die fleißig ihre Handys zückten und Daniel „als einen von uns“ bejubelten.

Ähnliches Fan-Potenzial hatte Frank Brormann alias „Graf Cally“, der mit einem sehr schönen eigenen Stand aufwartete und dort auch die Gewinner seiner erstmals durchgeführten Calligraphy Cut Challenge 2019 kürte. FMFM war als exklusiver Medienpartner der Challenge natürlich mit am Start und feierte gemeinsam mit „Löwenbändiger“ Frank die glücklichen Sieger des Wettbewerbs.

Furiose Showtime!

Einen oftmals weiten Weg hatten die, die tolle Shows auf der großen TOP HAIR Bühne sehen wollten. Doch die Mühen des Slalom-Marathons wurden belohnt! Spektakuläre Auftritte legten die Artists United vom Team Schwarzkopf Professional und die Mannschaft von Wella Professionals und Seb Man hin. Auch die Jubiläums-Shows von L’Oréal Professionnel und Wahl gehörten zu den absoluten kreativen Highlights des XXL-Laufstegs. Für besondere Verzückung beim mehrheitlich weiblichen Publikum sorgten die Darbietungen von Hochstecklegende Patrick Cameron und Stargast Harald Glööckler, der die Kollektion Pompöös by gfh filmreif präsentierte.

Ausgebarbert?

Eher zu den Schattenseiten der Veranstaltung gehörte die berühmt-berüchtigte Barbers’ Corner. Das Big-Bang-Barber-Ding, das bei den vergangenen Messen noch markant den Ton angab, wollte nun nicht mehr so recht zünden. Es fehlten u.a. mit den 1o1 Barbers die Magneten der Szene samt ihrem illustren Barberpublikum. Die Folge: Die Barbers’ Corner schrumpfte zu einer leidlich besuchten Ecke mit nur wenigen Ausstellern; mehr shabby als chic.

Sicher auch ein Signal dafür, dass das Männerthema im Salon zwar keineswegs vorbei ist, sondern – ganz im Gegenteil – inzwischen in der Mitte der Friseurbranche angekommen ist. Gespräche mit einigen „alten“ Branchenhasen“ bestätigen es: Den „echten“ Barbern ist es in allerfeinster Bulldozer-Manier gelungen, bei den Friseurkollegen ein neues Bewusstsein für den Kunden MANN zu schaffen. Doch nun tritt die rockige Barbermania zugunsten eines eher kommerziell und alltagstauglich definierten Männermarkts einen Schritt zurück. Gut frequentierte Stände stylischer, aber bodenständiger Männermarken wie Graham Hill, Seb Men oder Tailors unterstreichen diese Tendenz anschaulich.

Fazit

Unser Redaktionsfazit zur 19. Ausgabe der TOP HAIR Messe lautet: Chapeau! Diese Veranstaltung konnte sich sehen lassen. Und sogar mehr als das! Sie war ein fachliches Highlight und ein wunderbares Familienfest, bei dem persönlicher Austausch und Kommunikation mindestens genauso wichtig waren wie fachlicher Input und Inspiration.

Wir von FMFM wissen, wovon wir sprechen. Erstmals waren wir mit einem eigenen Stand vertreten und kamen als Gastgeber in den Genuss, dass uns unsere Friseur-Elite, die FMFM-Artists, in geballter Menge besuchten. Zwischen Prosecco, Häppchen und Wasser (!) tauschten sich viele der besten Friseure Deutschlands aus, plauderten, lachten, lernten sich kennen und schätzen.

Wir sind stolz, ein Teil dieser herzlichen Branche zu sein und freuen uns schon jetzt wie Bolle, wenn wir im nächsten Jahr am 7. + 8. März 2020 wieder in Düsseldorf dabei sind.