Existenzängste – Angst besiegen und Mut aufbauen

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Der Weg zu mehr Mut: Proaktiv sein statt Angst verdrängen.
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Der Weg zu mehr Mut: Proaktiv sein statt Angst verdrängen.

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Wie soll ich das alles bezahlen?! Diese Frage treibt derzeit viele Menschen um, ob angestellt oder selbstständig. Supermarkt, Tankstelle, Strom - so gut wie alle Preise sind in den letzten Monaten stark angestiegen. Wie sollen und können wir mit aufkommenden Existenzängsten umgehen? Erfolgstrainer und Lifecoach Damian Richter über wirksame Steps aus der Existenzangst.

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Herr Richter, welche Gründe gibt es für sogenannte Existenzängste und woher kommen sie?

Unser Unterbewusstsein fungiert als eine sehr starke Instanz unseres Körpers. Es hat die Aufgabe, das Überleben zu sichern. Das bedeutet, dass dieser Teil immer dann alle Antennen scharf stellt, wenn das Überleben nicht oder nur ungenügend gesichert sein sollte. Dies ist beispielsweise bei einem möglichen Job-Verlust oder einem Mangel an Geld, der wiederum zu einer Knappheit von überlebenswichtigen Ressourcen führt, der Fall. In diesen Augenblicken kommt automatisch die Existenzangst hoch, um uns zu signalisieren: Achtung! Wir müssen uns bewegen, den Status quo verlassen und uns neue Dinge einfallen lassen, um unser Überleben zu sichern!

Macht es Sinn, sie einfach zu ignorieren oder sogar zu unterdrücken?

Nein. Aber es hilft immer, sich selbst zu fragen, wie schlimm es denn überhaupt werden kann. So lässt sich Sicherheit für sich selbst und Klarheit in Bezug auf mögliche Lösungswege erarbeiten. Dazu erweist sich auch ein Kassensturz als notwendig. Welche Werte, welche Vermögenswerte liegen mir vor? Welche Rücklagen habe ich gebildet und wie lange komme ich mit ihnen aus? Wie kann ich notfalls weitere finanzielle Mittel beschaffen, um auftretende Engpässe ideal zu überbrücken? Weiterhin lohnt es sich, sich selbst zu fragen: Welche Sicherungssysteme liegen vor? Werde ich WIRKLICH an einer bestimmten Notlage zugrunde gehen oder überlebe ich sie vielleicht mit ein paar Einschränkungen? In den meisten Fällen wird hier ein klares „Ja, das eigene Überleben ist gesichert!“ als Antwort folgen, wenngleich hiermit vielleicht auch einige Veränderungen in Bezug auf den eigenen Lebensstandard einhergehen könnten.

Der erste Schritt aus der Angst: selbst aktiv werden

Lifecoach Damian Richter Lifecoach Damian Richter ©Damian Richter

Wie lassen sich solche Ängste denn nun konkret überwinden und was hilft in solchen Zeiten?

Wir wissen: Alles wird teurer. Doch es nützt nichts, hierbei den Kopf in den Sand zu stecken und das drohende Unheil kleinzureden oder zu ignorieren – schließlich macht diese Strategie die Umstände nicht besser, sondern meistens nur noch schlimmer. Sich selbst proaktiv zu fragen, was genau unternommen werden kann, um Kosten zu sparen und Einkommen zu steigern, ist ein erster wichtiger Schritt. Gibt es vielleicht Anbieter oder andere Vertragspartner, die gewisse Güter günstiger anbieten? So lassen sich schnell Kosten senken. Gleichzeitig dürfen Einnahmen gesteigert werden. Dabei helfen Fragen wie: „Ist es vielleicht möglich, Überstunden bzw. längere Öffnungszeiten im Salon einzurichten? Oder aber den eigenen Wert für das Unternehmen zu steigern, um ein höheres Gehalt verhandeln oder höhere Dienstleistungspreise umsetzen zu können? Macht es Sinn, sich fortzubilden beziehungsweise weiterzubilden, um in Zukunft als ein noch wichtigerer Mitarbeiter oder ein noch kompetenteres Salonteam zu fungieren?

Und was kann man aus einer Situation machen, in der im Worst Case die eigene Existenz auf dem Spiel steht?

Bei einem Worst-Case-Szenario dürfen wir uns daran erinnern, dass wir in Deutschland extrem gut versorgt sind. Denn hier gibt es aufgrund unserer sehr clever durchdachten staatlichen Struktur viele Hilfen, die uns auffangen, wenn mal etwas so richtig in die Hose gehen sollte. Zeitlich begrenzt kann es daher einmal zu einem Einschnitt im Lebensstandard kommen – doch wenn du wirklich willst, wirst du einen Weg finden, um wieder ein neues Level des Komforts zu kreieren. Dazu darfst du dir überlegen, wie du deinen eigenen Selbstwert steigern kannst, um in der Folge auch einen wertvolleren Beitrag in deinem Betrieb zu leisten. So steigert sich auch dein Einkommen weiter und du gelangst Schritt für Schritt wieder an einen Punkt, an dem du zufrieden auf deine Ergebnisse blicken kannst.

Was ist mit der Familie? Wie schaffen es beispielsweise Unternehmer, die Sorgen nicht mit nach Hause zu nehmen?

Für Unternehmer heißt es jetzt: stark werden in Bezug auf die Kunden-Kommunikation. Das bedeutet, dass die Unternehmer und Unternehmerinnen ihre Kunden mitnehmen dürfen und gewisse Thematiken transparent kommunizieren dürfen. So entwickeln sich beispielsweise Preisanpassungen nicht zu tickenden Zeitbomben der Unzufriedenheit, sondern zu einer Option, eher wieder näher und enger am Kunden zu agieren als jemals zuvor. Eine solche Chance liegt auch in der internen Kommunikation innerhalb einer Partnerschaft und/oder Familie. Der Unternehmer oder die Unternehmerin darf das tun, was er oder sie am besten kann: Probleme lösen. Und diese auch offen und ehrlich in der eigenen Familie kommunizieren. Um Verständnis zu bitten, wenn vielleicht die Energie nicht so hoch ist wie gewohnt, gilt als genauso wichtig wie ein offenes Gespräch mit dem Lebenspartner unter vier Augen. Die Herausforderungen auf der Arbeit dürfen aber natürlich im Salon bleiben, denn diese gehören nicht an den Essenstisch zu Hause. Ein ganz bewusst gewähltes Gespräch mit dem Partner unter vier Augen tut meistens gut, da Druck abgelassen und gemeinsam neue Wege ausgedacht werden können. Die Sorgen nicht mit nach Hause zu nehmen, entwickelt sich für viele als ein Ding der Unmöglichkeit, da die meisten Menschen auch mit ihrem Herzen an ihren Projekten hängen. Nicht das Problem als solches, sondern der Umgang damit darf in dieser Situation optimiert und verbessert werden. So erweisen sich zum Beispiel Tools wie Meditation, Achtsamkeitsübungen oder Spaziergänge an der frischen Luft immer wieder als eine gern gesehene Strategie, um den Kopf frei zu bekommen und für etwas mehr Entspanntheit zu sorgen.

Wie schaffe ich es schlussendlich, beruhigt in die Zukunft zu schauen?

Wir wissen niemals, was kommt – und das ist nicht erst seit diesem Jahr so. Der Mensch lebt permanent mit dem Risiko, das sich Leben nennt. Denn auch ein Meteor, der für irdische Messinstrumente vielleicht unsichtbar zu sein scheint, könnte jeden Moment auf unserer Erde ankommen und die Welt, so wie wir sie kennen, für immer zerstören. Nun sind Angst und Panik keine guten Berater, wenn es darum geht, beruhigt in die Zukunft zu schauen. Vielmehr rate ich dazu, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, um zu realisieren: Egal wie groß die Herausforderungen in der Vergangenheit waren, es haben sich immer Wege und Lösungen gefunden, mit denen die Probleme bewältigt werden konnten. So war es damals und so wird es auch in Zukunft sein, wenn wir gewissenhaft und aufmerksam, voller Energie, Motivation und Lust auf das Leben und auf Herausforderungen zugehen, sie anpacken, an ihnen wachsen und mit ihnen auf ein vollkommen neues Level im Leben gelangen. Denn die einzige Sache, derer wir uns sicher sein können, ist, dass nichts sicher ist. Also machen wir doch das Beste daraus.

 

 

Über Damian Richter:

Damian Richter ist Familienvater, Lifecoach und Erfolgstrainer, Unternehmer sowie Investor. Mit 14 Jahren gründete er sein erstes Unternehmen und verwaltete mit Mitte zwanzig ein Milliardenportfolio an der Börse. Nach mehreren Tiefpunkten im Leben schlug er einen neuen Weg ein und gründete 2011 die FIN to date! GmbH & Co. KG. Sie zählt zu den am schnellsten wachsenden Trainings- und Coaching-Unternehmen für Persönlichkeitsentwicklung in ganz Europa. Richters Vision ist es, so vielen Menschen wie möglich bewusst zu machen, wie sie selbstbestimmt ein außergewöhnliches Leben kreieren und dabei ihr volles Potenzial entdecken und entfalten.

Weitere Informationen unter www.damian-richter.com.