„Mit 55 fängt das (Berufs-)Leben erst richtig an!“

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Fotocredit: Nicole Molenkamp
Friseurmeisterin Simone Klinge-Otto machte kurzen Prozess und entschied sich für einen beruflichen Neuanfang mit Mitte 50.
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Friseurmeisterin Simone Klinge-Otto machte kurzen Prozess und entschied sich für einen beruflichen Neuanfang mit Mitte 50.

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Als Friseurmeisterin eigentlich alles erreicht, und doch… Simone Klinge-Otto hatte mit Mitte 50 das flüchtige Gefühl, dass etwas fehlte. Sie wagte einen Neustart als Style Coach! Warum sie umgesattelt hat, welche Rolle ihre Friseurleidenschaft dabei spielt und was ihr an ihrem neuen (Berufs-)Leben besonders gefällt, erzählt sie uns im nachfolgenden Interview.

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Es war wie in einem Hamsterrad – ich strampelte, ohne irgendwo anzukommen. 

Schöner Salon in Top Lage, guter Umsatz, viele Kunden – Warum war Dir das nicht genug? 

Als ich anfing, hatte ich mir als Ziel gesetzt, dass ich irgendwann mal an den Punkt ankommen möchte, wo ich sechs Wochen im Voraus ausgebucht bin. Als der Zeitpunkt kam, hielt sich das Glücksgefühl aber in Grenzen. Es war irgendwie doch nicht das, was ich erwartet habe. Es kam mir vor wie ein Hamsterrad – ich strampelte, kam aber nirgendwo an. Ich brauchte eine neue Herausforderung; wollte mehr Umsatz mit weniger Arbeit machen und meine Kundinnen ganzheitlich beraten und mich nicht nur auf die Frisur beschränken. Also habe ich mich ins kalte Wasser begeben und bin los geschwommen.                             

Schon mutig, mit Mitte 50 alles über den Haufen zu werfen und sich nochmal neu zu erfinden. Wie bist Du vorgegangen?   

Ich habe ja nicht das Handwerk an sich gewechselt, sondern nur die Richtung neu justiert. Ich bin mit Leib und Seele Friseurin und das wird sich auch nie ändern, aber in mir steckt auch noch so viel mehr – und das wollte ich ausleben. Also habe ich eine Ausbildung zum Style Coach absolviert. Der wohl schwierigste Schritt bei meiner Neu-Positionierung war die Kundenauslese. Ich musste mich von vielen meiner zum Teil auch langjährigen Friseurkunden trennen, um ausreichend Zeit für die Kundinnen zu haben, die den gewünschten Umsatz im Rahmen eines gebuchten Umstylings bringen. Eine wirklich schmerzhafte Angelegenheit für beide Seiten.                    

Sind da noch genug Kundinnen übrig geblieben, um deinen Wunsch nach mehr Umsatz mit weniger Arbeit zu erfüllen?

Definitiv. Ich bin zwar jetzt keine 5-Tage mehr sechs Wochen im Voraus ausgebucht. Dafür verdiene ich im Endeffekt aber mehr als vorher. Das 1-Tages-Umstyling bei mir kostet beispielsweise 950 Euro. Dafür erhält die Kundin aber auch von Kopf bis Fuß einen neuen Look. Viele meiner Kundinnen lieben meine Online-Styleberatung (600 Euro) und auch meine Online-Kurse (200 Euro), die sich ganz den Themen „Endlich weiß ich, was mir steht“ und „So kleide ich mich richtig“ widmen. Sie sind gut gebucht. Unglaublich, aber wahr: Ich musste mit Mitte 50 lernen, etwas mit mir anzufangen, wenn ich nicht arbeite.

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Ich musste mit Mitte 50 lernen, etwas mit mir anzufangen, wenn ich nicht arbeite.

Und was machst Du, wenn Du nicht arbeitest? 

Dann kümmere ich mich um meine PR – also irgendwie doch Arbeit (*lacht). Die Sache ist, dass dieses neue Berufsleben so viele unterschiedliche, vielfältige Möglichkeiten eröffnet, dass es schwerfällt, einfach still zu sitzen und die Hände in den Schoß zu legen. Mein Bekanntheitsgrad hat sich auf fast ganz Deutschland ausgeweitet. Ich habe Kundeninnen in allen Bundesländern, die extra anreisen, um sich von mir umstylen zu lassen. Kürzlich habe ich sogar eine Anfrage von einer Friseurin erhalten, ob ich keine Weiterbildungsseminare zum Style Coach anbiete. Das tue ich übrigens:) Mit Ramin Dell tüftele ich zudem gerade an speziellen Kurses für Friseure*Innen zum Thema Pressearbeit. 

Warum ist deiner Meinung nach die Pressearbeit so wichtig? Welche Rolle spielt sie bei deinem Erfolg? 

Ich bin der Meinung, dass die zahlreichen Presseberichte mir sehr dabei geholfen haben, mich gut von außen sichtbar als Expertin zu positionieren. Im Umkehrschluss heißt das, dass ich heute nicht endlosen Preisdiskussionen ausgesetzt bin. Meine Zeit und meine Arbeit kosten, was sie kosten – und wer meint, darüber zu handeln, kann gerne woanders hingehen!

Bereust Du es, den Schritt nicht früher gegangen zu sein? 

Nein. Ich war es ja nicht leid, Friseurin zu sein. Im Gegenteil: Ich liebe mein Handwerk und das Haare schneiden macht weiterhin den größten Teil meines Umstylings aus. Wenn ich so an einen Gesamtlook denke, macht die richtige Frisur mindestens 70 % der Außenwirkung aus. 

Lust, mehr über Simone zu erfahren? Hier gibt die Infos: https://klinge-otto.de/stylecoaching-workshop.