Ursache des Negativtrends ist aber auch, dass Betriebe ihre Ausbildungsaktivitäten zunehmend reduzieren oder sich vollständig aus dem Ausbildungsbereich zurückziehen. Staatliche Eingriffe in die Tarifautonomie verstärken diese Effekte.
Dennoch: Vor allem auf junge Frauen übt der Friseurberuf weiterhin eine hohe Anziehungskraft aus. So rangiert der Friseurberuf bei den weiblichen Auszubildenden mit 6.858 neu abgeschlossenen Verträgen 2019 unverändert auf Platz 7 der Liste aller Ausbildungsberufe. Gleichwohl ist hervorzuheben, dass der Anteil der männlichen Auszubildenden im Friseurhandwerk stetig wächst. Der Vorjahrestrend, bei dem sich immer mehr Männer für den Friseurberuf entschieden, hält somit an. Waren es 2018 bereits 2.535 Neuverträge männlicher Auszubildender, sind es 2019 schon 2.625. Der Anstieg von 3,6 Prozent innerhalb von einem Jahr verdeutlicht, dass die Themen Beauty und Haarpflege auch für Männer eine wichtige Rolle spielen.
Insgesamt rangiert der Friseurberuf, laut Erhebungen des BIBB und gemessen an der Zahl der Neuverträge, trotz des skizzierten Rückgangs weiterhin auf Platz 14 der beliebtesten Ausbildungsberufe.
Mit einer modernen Tarif- und Sozialpolitik wird der ZV die Attraktivität des Friseurberufs weiter stärken. Zudem plant er, mit dem Projekt „Ausbildung for Future“ die Ausbildungsaktivität der Betriebe zu unterstützen. Selbiges begleitet und hilft Ausbildern während der 3-jährigen Ausbildung mithilfe von 36 Tools für jeden Monat intensiv bei der Durchführung der Ausbildung.
Die Ausbildung wird hierbei als Markenkern des Friseurhandwerks in den Fokus gerückt, zugleich wird auf die Nöte der Ausbilder eingegangen. Mit dem Ziel der Verbesserung von Qualität und Kommunikation der Friseurausbildung.