„Ich habe von meinen Eltern gelernt: So zu sein wie andere, ist nicht wichtig“

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Lara Tasci ist in den elterlichen Salon eingestiegen und tritt damit in die Fußstapfen von Thorsten und Emine Hussfeldt.
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Lara Tasci ist in den elterlichen Salon eingestiegen und tritt damit in die Fußstapfen von Thorsten und Emine Hussfeldt.

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Next Generation im renommierten Ludwigsburger Salon "Capelli Group": Tochter Lara Tasci erweitert den Familienbetrieb um Thorsten und Emine Hussfeldt. Wie sie mit den großen Fußstapfen ihrer Eltern umgeht, inwiefern sie im elterlichen Salon ihren eigenen Weg geht und wie ihre Zukunftspläne aussehen, hat Lara im Interview mit FMFM-Autorin Daniela Hamburger verraten.

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Liebe Lara, Deine Eltern sind Stars in der Friseurbranche. War für Dich immer klar, dass Du auch diesen Weg einschlagen möchtest?

Tatsächlich nicht! Ich wollte immer selbst herausfinden, was zu mir passt und nicht nur den „vorgegebenen Weg“ nehmen. Einige Dinge habe ich probiert, unter anderem eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau, bin aber schlussendlich doch relativ schnell auf den Friseurberuf gekommen.

Großer Name bedeutet keinen Druck, sondern ist „cool“

Wie ist es, wenn die Eltern so einen großen Namen haben? Baut das Druck auf, die großen Fußstapfen ausfüllen zu müssen?

Ehrlich gesagt, ist es sehr cool, wenn viele schon ein Bild vor Augen haben, woher man kommt. Druck verbinde ich damit nicht. Ich habe sehr viel Spaß an meiner Arbeit, das ist Motivation genug, ohne dass ich mich gezwungen fühle.

Wie hat der Fame Deiner Eltern die Kindheit von Dir und Deiner Schwester geprägt?

Unser Salon ist bei uns im Haus, daher war er von Anfang an ein Teil unseres Lebens. Für uns war das Ganze also mehr oder weniger „normal“. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich damals mit 12 meine ersten Scheren von Thorsten bekam und dann all meinen Freunden damit die Haare geschnitten habe. Es war also schon immer so, dass ich einen Draht zum Friseurberuf hatte. Meine Zwillingsschwester Cora ist auch Friseurin, wie sollte es anders sein.

Wo hast Du Deine Ausbildung gemacht, wo bisher gearbeitet? 

Ich habe schon während der Schulzeit bei meinen Eltern gejobbt. Meine Ausbildung habe ich schließlich bei Vidal Sassoon in Frankfurt angefangen. Aber da ich unseren Salon – die Kundschaft, die Arbeitsweise usw. – schon so gut kannte, wusste ich schnell, dass ich wieder zurückkommen und von meinen Eltern lernen möchte.

Grundlegendes Verständnis erwerben

Und wie bist Du zu dem Entschluss gekommen, bei Capelli mit einzusteigen? 

Natürlich war das eine schwere Entscheidung, da es viele Pros aber auch Contras gibt. Dennoch war mir klar, dass es für mich nur ein Vorteil sein kann, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Denn hier kann ich von Anfang an alles mitbekommen, also das Verständnis für den gesamten Salon, das Konzept und die Abläufe erwerben.

Ihre „Babys“: Extensions und Ausbildung

Innerhalb des Dienstleistungsangebots wirst Du vor allem für den Bereich Extensions verantwortlich sein – ein Thema, für das Deine Eltern bisher nicht bekannt waren. Warum wird gerade das dein „Baby“?

Meine Eltern sind ja sehr gefestigt in dem was sie tun, Thorsten schneidet und Mama färbt. Da ist es mir wichtig, auch innerhalb des Salons meinen eigenen Weg zu gehen. Und da Extensions immer mehr zum Thema werden und ich selber auch sehr fasziniert davon bin, wusste ich, es ist gut, das aufzunehmen. Und diese Aufgabe habe ich zu meiner gemacht. 

Ist es auch für Deine persönliche Motivation wichtig, einen eigenen Zuständigkeitsbereich zu haben?

Ja, ich finde es wichtig, dass jeder seine Aufgabe hat, die er dann auch am besten beherrscht. Und die Extensions sind dann eben meine. Außerdem haben wir seit September drei neue Azubis. Für sie bin ich die erste Ansprechpartnerin und das hat für mich jetzt erstmal Priorität. 

„Ich habe von meinen Eltern gelernt: So zu sein wie andere, ist nicht wichtig“

Sind Deine Eltern denn wichtige Inspirationsquellen für Dich? 

Das ist eine gute Frage. Meine Eltern waren schon immer „anders“ und meine Schwester und ich haben das nie so ganz verstanden als wir klein waren. Mittlerweile ist es genau das, wonach jeder sucht: eine Sache, in der man hervorsticht, sich einzigartig macht. Genau das haben meine Eltern schon immer gehabt. Von ihnen habe ich gelernt, dass es nicht wichtig ist, so zu sein wie jeder andere, sondern sich immer weiterzuentwickeln um dadurch einzigartig zu werden. Ich denke, das ist etwas ganz Besonderes. 

Basics perfektionieren

Was denkst Du: Was kann Deine Generation besser als die „Alten“? 

Im Prinzip müssen wir uns mehr daran orientieren, erst einmal auf das Niveau zu kommen, das die Friseure vor uns sich so hart aufgebaut haben. Jeder kann die ganzen Zusatzleistungen super machen, aber wer keinen guten Haarschnitt hinbekommt, sollte sich erstmal auf die Basics konzentrieren. Ich finde, wir müssen wieder erkennen, wie viel wir eigentlich von den Erfahrenen lernen dürfen. Außer die Social Media Sparte – diese können wir uns zunutze machen, dort unsere Arbeiten zeigen und Inspiration teilen.

Worin sind Deine Eltern Vorbilder für Dich?

Die Liste ist tatsächlich sehr lang aber ihre Art, mit Menschen umzugehen und Verständnis für viele Dinge zu haben, hat mich sehr geprägt. Und wie gesagt: auch sich selber immer weiterzuentwickeln habe ich von ihnen gelernt. An einem Punkt stehen zu bleiben haben sie uns nie vermittelt. Es geht immer darum, das Beste aus sich und den Dingen, die man hat, herauszuholen und motiviert zu sein. Ich bin sehr dankbar dafür, diese Dinge von meinen Eltern gelernt zu haben.  

Gibt es trotzdem etwas, das Du anders machen möchtest als sie?

Ehrlich gesagt nicht. Klar, irgendwann werde ich den Laden übernehmen und das auf meine Art, aber ich finde es jetzt genau so gut wie es ist. Ich möchte natürlich meinen eigenen Weg und meinen eigenen Stil finden, doch das nur bedingt anders. Auf meine Weise, aber dennoch mit dem, was ich von ihnen habe.

Schritt für Schritt zur Selbstständigkeit

Und wie sehen Deine Pläne für die nähere Zukunft aus?

Zunächst möchte ich mich gut um meine Azubis kümmern. Außerdem will ich in dem, was ich tue perfekt werden – und dann kann man weitersehen. Der Meister steht natürlich auch auf dem Plan, aber ich finde, man sollte erst genügend Erfahrungen sammeln und sich perfektionieren bevor man den großen Schritt zur Selbstständigkeit oder zum Meister macht. Die Extensions planen wir auf Ende des Jahres und eventuell nehmen wir noch ein paar Kosmetikbehandlungen auf, aber ich arbeite mich Schritt für Schritt hoch bevor ich meine Träume von der Selbstständigkeit erfülle. 

Vielen Dank, liebe Lara, für das Interview und Dir und der Capelli Group weiterhin viel Erfolg!