Nachhaltiges Arbeiten: Gießkanne hilft uns nicht weiter! Wir müssen alle was tun

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Foto: Unsplash / Markus Spiske
Kleckernde Maßnahmen reichen nicht mehr aus - jetzt sollten alle nachhaltig arbeiten und agieren.
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Kleckernde Maßnahmen reichen nicht mehr aus - jetzt sollten alle nachhaltig arbeiten und agieren.

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Keine Frage: Nachhaltiges Arbeiten im Salon ist ein Muss! Aber wie konsequent umsetzen in einer Branche, die mit der Chemie ja auf Du und Du ist? FMFM Salonleiter Florian Auzinger über Probleme und Chancen einer ganzen Branche.

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Es ist ja leider so, dass wir Friseur nicht gerade als das umweltschonendste Gewerbe bekannt sind. Wie soll das auch gehen, wenn wir im Salon mit konventionellen Haarfarben, Wellprodukten und allerlei sonstiger Chemie arbeiten, um unseren Kund*innen tolle Farb- und Frisurenergebnisse zu bescheren? Bei uns im FMFM Salon haben wir schon an jeder Menge Schrauben gedreht, um möglichst nachhaltig zu sein. Unsere Kunden erwarten das von uns als moderner Friseursalon – uns erst recht als „Salon der Zukunft“. Aber das ist nicht der einzige Grund! Mich nervt es sehr, wenn nachhaltiges Agieren allein zum Marketingtool für Companies wird, weil es dann oft nur imageträchtige Aktionen sind, die zwar groß kommuniziert werden, sich aber nicht laufend fortentwickeln und im eigenen, ganzheitlichen Leben ineinandergreifen.

Vollgas statt Kleckerei

Angesichts der Großwetterlage beim Klimawandel dürfte es doch mittlerweile keinen Salon in Deutschland mehr geben, der z.B. ohne wassersparende Armaturen oder energieeffiziente LED-Lampen arbeitet, oder? Auch Ökostrom ist nicht nur bei uns im Geschäft selbstverständlich, sondern auch bei mir daheim. Das sind für mich längst Basics und keine Dinge, über die wir noch ernsthaft diskutieren müssen. Anders ist es bei einigen spannenden Projekten, bei denen man sich mit seinem Salon über das Alltagsbusiness hinaus engagieren kann. Wir fahren bei uns beispielsweise drei Aktionen parallel. Wir haben uns von „Cut Climate Change“ als klimapositiv zertifizieren lassen und committen uns damit, möglichst viel CO2 einzusparen und zu kompensieren. Außerdem arbeiten wir mit „Waste Monkey“ zusammen, über die all unsere gesammelten Aluabfälle einem speziellen Recycling zugeführt werden. Als drittes Standbein sind wir Mitglied bei „Hair Help the Ocean“, denen wir all das im Salon anfallende Schnitthaar zukommen lassen, damit daraus saugstarke „Haarwürste“ gemacht werden, die ausgelaufenes Öl aus Gewässern ziehen können. All dies macht für uns viel Sinn. Es ist tatsächlich so, dass sich daraus auch spannende Gespräche mit unseren Kund*innen ergeben! Und das ist aus meiner Sicht einer der ganz zentralen Punkte, wenn wir das Thema Nachhaltigkeit in der Gesellschaft weiter nach vorn bringen wollen: Wir Friseur*innen haben in unseren Salons jeden Tag unzählige Kontakte zu Menschen. Lasst uns diese Chance nutzen und zu Multiplikatoren zu werden. Wir ALLE müssen JETZT aktiv werden. In dreißig Jahren ist es zu spät. Erst wenn wir unser Schwarmwissen nutzen und jeder von uns im Alltag Nachhaltigkeit zum stetigen Begleiter macht, können wir das Ruder rumreißen.

Lasst es knacken!

Und noch eine Bitte an die Industrie: Nutzt Eure Schlagkraft in der Branche und bietet uns Friseur*innen endlich umweltschonende Produkte, Aktionen und Alternativen. Es gibt jetzt schon so viele Möglichkeiten, im Kleinen viel zu tun. Wie großartig wäre es dann, wenn wir das alle zusammen groß machen? Klar, wir Friseure können nicht allein die Welt retten – aber jeder kann jeden Tag sein Bestes geben! In diesem Sinne.

 

Wie steht es eigentlich um den Friseur-Beruf? Mehr zum Thema: „Traumberuf Friseur?“