Wenn sich ein junger Mensch dazu entschließt Friseur zu werden, was hat unsere Branche ihm zu bieten?
Christian: Schaut man sich die aktuelle Marktsituation an – im Durchschnitt leider nicht allzu viel! Schon zu meiner Zeit wurde ich belächelt und verhöhnt, als ich meinen Eltern mitteilte, dass ich Friseur werden wollte. Das ist heute eher schlimmer geworden, denn Löhne, Preise und Arbeitsbedingungen sind in den letzten Jahren deutlich Richtung Bodenplatte gegangen! Da muss ich mir als Unternehmer wirklich etwas ausdenken, um junge Leute, aber noch viel mehr deren Eltern zu überzeugen, dass WIR das alles ganz anders bzw. besser machen!
Martina: Der Friseurberuf ist definitiv ein zukunftssicherer Job! Jeder Tag ist anders und besonders. Wir können unserer Kreativität freien Lauf lassen und das schönste?! Wir sehen sofort das Ergebnis und erhalten ein direktes Kundenfeedback. Stillstand? Nicht in unserer Branche! Wir bilden uns ständig weiter und es gibt immer wieder neue Techniken, die es zu erlernen gibt.
Was darf der Friseurnachwuchs in seinem Job zu Recht erwarten?
Martina: In meinem Unternehmen sind meine Auszubildende vollwertige MitarbeiterInnen. Ab dem ersten Tag sind sie voll mit dabei! Nur Kaffee kochen & putzen?! Natürlich NICHT! Es geht bei uns gleich ans Eingemachte, denn nur durch Übung bekommt man Routine und dadurch wird man richtig gut.
Christian: Auszubildende brauchen nicht nur eine fachlich hochwertige Ausbildung, mit der sie ab dem ersten Gesellentag für ein Unternehmen gewinnbringende Umsätze generieren und sich dadurch ein ordentliches Gehalt - fernab von Mindesttarifen oder gar Mindestlohn - sichern können! Die jungen Leute von Heute brauchen auch ein begeisterndes Umfeld, in der die Motivation vom Anfang frisch erhalten bleibt. Die Generation Z ist speziell, die kann man nicht mehr mit dem Worten „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ beruhigen. Diese Azubis wollen mitagieren, Verantwortung übernehmen und nicht nur ein kleines Rädchen im Getriebe sein! Meine Azubis sind meine wichtigsten MitarbeiterInnen und keine MitarbeiterInnen zweiter Klasse.