Hagi’s Barber Shop Düsseldorf: Alle Ehre für den Papa!

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Melanie Zanin
Hagi & Sohn Seaver: Mit Hagi's Barber Shop wurde ein Traum wahr.
Melanie Zanin
Hagi & Sohn Seaver: Mit Hagi's Barber Shop wurde ein Traum wahr.

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Keine Frage: Hagi’s Barber Shop ist einer der coolsten Läden Düsseldorfs. Einrichtung vom Feinsten. Angesagt. Klassisch. Lässig. Aber nicht nur das. Seine Entstehungsgeschichte geht auch mitten ins Herz. Selbst wenn es eher die Geschichte hinter der Geschichte ist, die ich meine. Ein Report von Simone Frieb.

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„Hier erhält er die Wertschätzung, die er verdient.“ Für sich gesehen ist das schon ein schöner Satz. Sagt ihn allerdings ein Sohn über seinen Vater, treibt es einem fast die Tränen in die Augen. Wenn Seaver Rada über seinen „Papa“ redet, wie er ihn nennt, hört man sein Herz sprechen. Seaver ist gerade einmal 25 Jahre alt, Gründer und gemeinsam mit seinem Dad Geschäftsführer eines wirklich außerordentlichen Barber-Konzepts in Düsseldorf: Hagi’s Barber Shop. Eröffnet und konzipiert hat er das Geschäft 2015 für seinen Vater. Seavers Wunsch: Papa soll für seine Arbeit endlich das Prestige bekommen, das angemessen sei.

Rückblende

Männer-Profi: Hagi Männer-Profi: Hagi

Shamsedin Rada – genannt Hagi – ist seit 26 Jahren Friseur in Düsseldorf. Sein eigener, überschaubarer Unisex-Salon zwischen der berühmten Kö und dem Hauptbahnhof läuft. Eine belebte Gegend, viele Restaurants und Bars befinden sich in der Nachbarschaft. Hagis Passion ist ganz klar das Herrengeschäft: traditionelle Rasuren und Männerhaarschnitte sind seine Leidenschaft. Doch wer kann allein davon schon leben? Also bietet sein Salon, was die meisten Friseure anbieten: einen Kessel Buntes. Das allerdings in allen Ehren, versteht sich.

Sein Sohn Seaver, inzwischen Student der Psychologie im holländischen Groningen, entdeckt beim Streifen durch niederländische Städte immer wieder Barbershops. Echte Szeneläden, die konzeptionell durchdacht sind. Läden, in die nur Männer kommen. Männer, die nur von Männern bedient werden, in einer Location, die nur für Männer gedacht und gestaltet ist. Kurz: Barber, die altes Traditionshandwerk bieten. In den Barbershops arbeiten Friseure, die Kunden haben, die sie und ihre Arbeit – gelinde gesagt – wertschätzen. Etwas, was er sich für seinen Vater immer gewünscht hat. Seaver ist begeistert. „Leider haben Friseure in Deutschland kein gutes Ansehen. Dabei bin ich überzeugt: Ein Mann braucht nur vier wichtige Männer in seinem Leben“, so Seaver Rada. „Einen Anwalt, einen Arzt, einen Änderungsschneider – und einen Barbier. Und das Prestige von allen Vieren sollte gleich sein.“ Sind es kühne Träume eines Mittzwanzigers oder ist es ein echtes Statement?

Wer wagt, gewinnt

Männer links, Damen rechts! Männer links, Damen rechts!

Zurück in Deutschland berichtet er seinem Vater von seinen Beobachtungen und Recherchen sowie seinem frischen Plan, ein solches Barberkonzept für ihn zu entwerfen. Hagi ist begeistert und schlägt ein. Jedoch möchte er seiner langjährigen Damenkundschaft trotz neuer Ausrichtung des Salons nicht den Rücken kehren. Beide entschließen sich, das scheinbar Unmögliche zu versuchen: Unter der Flagge von „Hagi’s Barber Shop“ – natürlich mit Fokus auf dem Herrenbereich – werden nun einfach die weiblichen Kunden integriert. Nachdem ein geeignetes Ladenlokal in der Nachbarschaft zum bisherigen Geschäft gefunden ist, werden beide Ladenbereiche einfach durch eine Wand abgetrennt. Dort heißt es: Männer links rum, Damen rechts rum. Das Innendesign nimmt Seaver in die Hand. Es entsteht ein sehr maskulin orientiertes, klassisches Ambiente im Old School Barber Style: cognacfarbene Barber- und Bedienstühle, cooles Ledersofa, teils gekachelte Wände, schwarze Industrielampen im Retro-Look und viel dunkles Holz. Ästhetisch und durchdacht.

Traum wird zum Konzept

Maskuliner Ton Maskuliner Ton

Am Start sind in Hagi’s Barber Shop 8 Barber im Herren- und 3 Friseurinnen (hier ebenfalls Barber genannt) im Damenbereich. Was genau ist heute – außer der fantastischen Optik natürlich – anders als früher? Seaver muss nicht lange überlegen: „Eigentlich ist alles anders. Durch das neue Konzept haben wir zu 70-80 Prozent völlig andere Kunden. Im Herren- und im Damenbereich. Mein Vater arbeitet heute nur noch im Barberbereich für Männer. Und es ist absolut toll zu sehen, wie sein Handwerk von seinen Kunden heute geschätzt wird. Männer, die zu ihm und seinem Kollegen kommen, legen Wert auf ihre Empfehlungen. Sie sehen, was die beiden können und welchen Wert dieses wunderbare Handwerk hat. Ein Barber hat eine klare Linie, er gibt dem Kunden die Richtung vor. Und die Männer mögen das.“

Ladies beim Barber?

Das Team: alles Barbiere Das Team: alles Barbiere

Selbst im Damenbereich sind die Veränderungen sicht-, spür- und erlebbar. Der Überbaubau „Barbershop“ scheint identitätsstiftend zu wirken. Nicht nur, dass die weiblichen Barber in weißen Hemden mit Fliegen und schwarzen Hosen gekleidet sind. Auch sie erfahren – bei derselben Dienstleistung wie im alten Salon – heute eine neue Achtung seitens der Kundinnen. „Die Mitarbeiterinnen haben durch das neue Konzept auch selbst eine andere Haltung bekommen“, so Seaver. Dass sich hier – anders als in anderen Salons – die Frauen stilistisch den Herren anpassen, stört keine(n). Im Gegenteil. Das Konzept kommt an.

Geniestreich Marketing

Medienwirksames Marketing Medienwirksames Marketing

Auch in der Außenwirkung des Geschäfts erfährt das Familienunternehmen der Radas eine völlige Wandlung. „Wir werden heute für viele Kooperationen angefragt. Letzten Monat wurden zum Beispiel zwei unserer Barber für eine Zusammenarbeit mit dem Modehaus Peek & Cloppenburg engagiert. Vergangene Woche waren wir dann während einer Weihnachtsaktion im Store von Hugo Boss auf der Kö gebucht. Außerdem berichten große Magazine wie GQ oder auch Zeitungen wie der Express über uns. Es ist eine riesige Resonanz, die wir so schnell gar nicht erwartet haben.“ Sympathisch wie er ist, vergisst Seaver ganz zu erwähnen, welchen wirklich bemerkenswerten Coup sie noch mit ihrem tollen neuen Konzept gelandet haben. Während einer Reise mit der Fluglinie Eurowings hatte ich im Bordmagazin eine einseitige Anzeige einer Rum-Manufaktur entdeckt, die eine lässige und typische Barbershop-Szene zeigte. Und jetzt raten Sie mal, wer dort zu sehen war: Hagi bei der Arbeit in seinem Barbershop. Als Modell im Barberchair sein Sohn Seaver. Wenn das kein Volltreffer des Vater-Sohn-Gespanns in Sachen Wertschätzung ist. Hut ab, die Herren!

Barber oder Herrenfriseur? Die Fakten zu einem Reizthema der Branche.

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